Auf dem Rückweg von einem Gottesdienst in der Aachener Synagoge wird ein jüdischer Mann mit antisemitischen Kommentaren und Vernichtungsphantasien konfrontiert. Der Betroffene trägt über der Kippa einen Hut sowie einen Anzug. Als er an zwei Männern vorbeiläuft, die zwischen vierzig und fünfzig Jahren alt sind und auf den Betroffenen einen alkoholisierten Eindruck machen, beginnt einer der Männer lautstark, das Erscheinungsbild des Betroffenen zu kommentieren. Er sagt mehrfach: „Ach ne, guck mal ein Jude.“ Sein Begleiter entgegnet, das sei doch egal und sie sollten weiter gehen. Der Erste hört jedoch nicht auf, sondern fragt seinen Begleiter mehrmals in einer solchen Lautstärke, dass der Betroffene dies hören musste: „Kann man den anzünden? Kann man den Juden anzünden?“ Der Begleiter antwortet, er habe „keine Ahnung“ und fordert den Ersten erneut zum Weitergehen auf. Der Betroffene lässt sich nicht irritieren und geht einfach, ohne eine Reaktion zu zeigen, weiter. Es befinden sich einige Passant*innen in Hörweite, von denen jedoch niemand einschreitet.
Antisemitische Kommentare und Vernichtungsphantasien bei Zufallsbegegnung auf offener Straße
, Aachen
|