Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Wissen schafft Demokratie!

Rechtspopulist_innen machen es sich stets einfach: Sie liefern einfache Antworten auf schwierige und komplexe Fragen. Ob Asylpolitik, Datenschutz oder freie Meinungsäußerung – die neue Rechte kennt die vermeintlich einzige Antwort und wird nicht müde, die gleichen Phrasen immer und immer wieder zu wiederholen.

von Mick Prinz

Das Erkennen und Benennen dieser Phrasendrescherei ist eine nicht leicht zu meisternde Aufgabe der Zivilgesellschaft. Hier kommt auch das IDZ ins Spiel – eine Forschungseinrichtung, die 2016 gegründet wurde und eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft darstellt. IDZ steht für „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft“, welches als Konsequenz aus der Selbstenttarnung des rechtsterroristischen NSU und dem damit verbundenen Versagen der Sicherheitsbehörden gegründet wurde.

Im April veröffentlichte das Institut in Jena nun die erste Ausgabe der neuen und zukünftig zweimal im Jahr erscheinenden Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie.“ Der über 300 Seiten umfassende Band möchte menschenfeindliche Einstellungen und rechte Strukturen sichtbarmachen und verschiedene Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit analysieren. Beispielsweise untersucht Matthias Quent, wo die Grenzen zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus anzusiedeln sind, während Jan Rathje die Reichsbürgerbewegung genauer unter die Lupe nimmt. Auch die Frage wie Populismus und Hass begegnet werden kann, wird in einem eigenen Kapitel thematisiert. Die demokratische Zivilgesellschaft muss sich einmischen! Den Leser_innen verschiedene Möglichkeiten der Intervention gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus zu präsentieren, ist zentrales Anliegen des IDZ. Denn nur das Zusammenspiel von Forschung, Wissenschaft und Politik kann den Rechtspopulist_innen und den Menschenfeinden den Wind aus den Segeln nehmen.

Die erste Ausgabe der Schriftenreihe kann hier heruntergeladen werden.

Weiterlesen

Christopher W Beitragsbild
Todesopfer rechter Gewalt

Sächisches Innenministerium macht homofeindlichen Foltermord nachträglich unsichtbar

Am 17. April 2018 wird der 27-jährige Christopher W. von drei Rechtsextremen aus queerfeindlichen Motiven brutal gefoltert und umgebracht. Das sächsische Innenministerium erfasst Christopher W. 2019 zunächst als Todesopfer rechter Gewalt in der Statistik politisch motivierter Gewalt. Eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Juliane Nagel enthüllt nun, dass diese Einstufung seit November 2024 nicht mehr gilt.

505388207-1280x720
Kommentar

Strategie: Warum die Demokratie ein Projekt2029 braucht

Die Erfolge von Donald Trump und der AfD erfordern eine strategische, resiliente und breite Antwort der demokratischen Zivilgesellschaft. Ein „Projekt 2029“ kann Vision, Plattform und Koordination dafür liefern – als Gegenentwurf zum „Project 2025“ der Heritage Foundation – ein Plädoyer von unserem Vorstand Timo Reinfrank.

Design ohne Titel
Neuerscheinung

Antisemitismus und Verschwörungserzählungen erkennen und entkräften

Antisemitismus und Verschwörungserzählungen haben besonders in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheit Konjunktur. Das Entschwörungsquartett ermöglicht eine interaktive Auseinandersetzung mit Verschwörungsnarrativen – sowohl für Menschen mit Vorkenntnissen als auch für jene, die sich erstmals mit Antisemitismus und Verschwörungsdenken befassen.

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.