Gesellschaftlicher Wandel – durch Krisen, politische Instabilität oder soziale Umbrüche – geht häufig mit Unsicherheit und dem Verlust vertrauter Strukturen einher. In solchen Zeiten wächst das Bedürfnis nach Klarheit und Kontrolle. Verschwörungserzählungen können diese Bedürfnisse stillen, indem sie komplexe Entwicklungen auf einfache Erklärungsmuster zurückführen. Dabei können bestimmte Gruppen zu Schuldigen gemacht werden und Feindbilder und feindliche Haltungen entstehen, beispielsweise gegenüber Jüdinnen und Juden. Im Extremfall rechtfertigen solche Überzeugungen sogar Gewalt.
Verschwörungsnarrative gehen über ein Abweichen vom gesellschaftlichen Konsens oder Formen von Gesellschaftskritik hinaus. In ihnen können sich menschenfeindliche Deutungen zu einem geschlossenen Weltbild verdichten, das erhebliche Wirkmacht entfalten kann.
Wissen stärken, Ideologien erkennen, Handlungsspielräume erweitern
Vor diesem Hintergrund versteht sich die Fachstelle für politische Bildung und Entschwörung als praxisorientierte Schnittstelle zwischen Fachwissen, politischer Bildung und zivilgesellschaftlichem Engagement. Unser Ziel ist es, verschwörungsideologisches Denken in seinen ideologischen, psycho-sozialen und politischen Dimensionen sichtbar zu machen und zu bearbeiten.
Durch unsere vielfältigen Angebote unterstützen wir Fachkräfte, Multiplikator*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen dabei, Verschwörungsideologie und zu erkennen, einzuordnen und ihnen differenziert entgegenzutreten – sei es im pädagogischen Alltag, im Gemeinwesen oder im digitalen Raum. Wir entwickeln handlungsorientierte Materialien und Beratungsangebote. Zudem erstellen wir eigene Bildungsmaterialien zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten im Kontext von Verschwörungserzählungen.