Pressemitteilung der Amadeu Antonio Stiftung
Inland/Rechtsextremismus
Förderbilanz 2012
87 Projekte, Personen und Initiativen
47 Aussteiger/innen durch EXIT
2012 konnte die Amadeu Antonio Stiftung 87 Projekte, Personen und Initiativen fördern, die sich mit Rechtextremismus auseinandersetzen, sich gegen Antisemitismus, Rassismus oder den Hass auf Roma engagieren oder von rechter Gewalt betroffen geworden sind.
Auseinandersetzung mit rechtem Alltagsterror & NSU
Ein Förderschwerpunkt war 2012 die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der Taten des Zwickauer Terrortrios. In mehreren Förderprojekten der Stiftung setzen sich Jugendliche mit dem Unwort des Jahres „Döner-Morde“ auseinander und kritisierten die sprachlichen und rassistischen Zuschreibungen, denen Einwanderer häufig ausgesetzt sind. Die Jugendlichen setzen sich für eine Sprache ein, die Vorurteile benennt und Zuschreibungen vermeidet.
Auch versuchen viele Initiativen auf die Gefahr, die von rechter Gewalt ausgeht, aufmerksam zu machen. Köfte Kosher, ein jüdisch/muslimisches Jugendprojekt aus Bremen, ist eines der geförderten Projekte, das sich mit den 182 Todesopfern rechter Gewalt in den letzten 22 Jahren in Deutschland auseinandersetzt. Ziel des Projektes ist es eine Gedenkwand in mehreren Städten mit den Portraits der ermordeten Menschen im öffentlichen Raum zu gestalten und so den Opfer rechte Gewalt zu gedenken.
Insgesamt konnten 64 lokale Projekte mit insgesamt 103.897,78 Euro unterstützt werden, die sich vor Ort gegen rechte Raumgreifungsstrategien, Aufmärsche und Angriffe wehren, 27 Betroffene und Opfer rechter Gewalt konnten mit insgesamt 12.120,57 Euro aus dem Opferfonds CURA unterstützt werden. Die gesamte Fördersumme betrug 116.018,35 Euro. Größtes Einzelförderprojekt der Stiftung war die Aussteigerhilfe EXIT mit 38.159,87€. EXIT konnte 2012 47 Aussteiger/innen beim Ausstieg aus der rechten Szene begleiten. Alle dies Projekte und Initiativen konnten nur mit Hilfe der 315 Spender/innen und Stifter/innen realisiert werden.
Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Die gemeinnützige Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Dr. Wolfgang Thierse.