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Widersprich abwertenden Aussagen aufgrund des Gewichts

Widersprich abwertenden Aussagen aufgrund des Gewichts

Abwertende Sprüche über das Aussehen und den Körper von anderen gibt es in allen Lebensbereichen. Eine Sängerin sei zu alt oder nicht sexy genug, um noch Konzerte zu machen, eine Politikerin zu dick oder ein männlicher Promi zu klein und hager. Gerade die Abwertung von dicken*fetten Menschen wird oft nicht als gesellschaftliches Problem gesehen, da ein hohes Körpergewicht als Risikofaktor für die Gesundheit gilt. Dabei hört die Menschenwürde nicht ab einem bestimmten Gewicht auf. Die Abwertung von Körpern, insbesondere solchen, die unsere Gesellschaft nicht als „schön” und „gesund” anerkennt, gehört leider zum Standardrepertoire vieler Diskussionen in Sozialen Medien. Vor allem, wenn sich dicke*fette Frauen und queere Personen (of Color) öffentlich äußern, werden ungefragt ihre Körper kommentiert (die Gründe dafür liegen auch in Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit). Dicke*fette Körper werden in sozialen Medien oft persönlich abgewertet, aber auch strukturell leiden dicke*fette Menschen unter Ausgrenzung und Häme. Manchmal wird diese Form der Abwertung auch Lookismus, Bodyshaming oder Fatshaming genannt.

 

Überschrift: So kannst du Haltung zeigen

 

Benenne Abwertungen und weise Kommentare zurück, die sich beispielsweise abschätzig über den Körper einer Politikerin auslassen, obwohl es eigentlich um ihr neues Amt als Bürgermeisterin geht.

 

„Wir können gerne über die Inhalte und Vorhaben ihrer Politik diskutieren, aber ob die Person dick oder dünn ist, spielt dabei nun wirklich keine Rolle. Bitte unterlassen Sie abwertende Kommentare.”

Entkräfte Vorurteile und falsche Annahmen, wenn Abnehmen die Lösung für alle Probleme einer Person sein soll.

„Abnehmen ist nicht die Antwort auf alles! Das zu behaupten ist diskriminierend und in manchen Fällen einfach fahrlässig. Zum Beispiel werden sehr viele Krankheiten übersehen, weil Ärzt*innen die Ursachen für das Unwohlsein oft auf das Mehrgewicht zurückführen. Dünnen Menschen wird auch nicht sofort geraten, sie sollen erst einmal zunehmen, bevor weiterbehandelt wird.”

Du willst dein Gegenüber überzeugen? Unter einem Insta Reel einer Fat-Aktivistin über neue Sommerkleidertrends schreiben User*innen, dass dicke*fette Mädchen doch besser lange Kleider tragen sollten, die nicht so sehr auffallen.

 

„Bunte, knallige Farben und enge Kleidung können von allen Menschen getragen werden. Wir haben uns bloß an das Verstecken dicker Körper gewöhnt, weil etwa viele Geschäfte Kleidung in kleinen Größen in allen Farben und Mustern anbieten, aber in größeren Größen gibt es oft nur weit geschnittene und farblich sehr schlichte Kleidung. Dicke*fette Körper werden damit in unserer Gesellschaft stigmatisiert, sie sollten sich besser verstecken, sich klein und unauffällig machen. Schön, dass sich das langsam ändert.”

Überschrift: Argumentationshilfen

Keine Sorge, du musst das Rad nicht neu erfinden. Zu vielen Themen gibt es tolle Formulierungshilfen, die deine Gegenrede erleichtern.

Überschrift: Tipps für deine Gegenrede

Ziele der Diskussion
Wenn du für eine Organisation kommunizierst, sollte ein entschiedener, aber sachlicher Einsatz gegen Hate Speech euer Grundsatz sein. Ziele in einer Diskussion sind dann: Betroffene in Schutz nehmen, Hassredner*innen Grenzen aufzeigen und Mitlesenden Argumente zugänglich machen. Achte darauf, menschenverachtende Sprache, d.h. gewaltvolle Begriffe oder Vorurteile, nicht zu wiederholen.


Nicht endlos diskutieren
Spätestens nach vier Argumenten ist dein Gegenüber überzeugt – oder eben nicht. Rechtsextreme, antidemokratische und strafbare Aussagen kannst du verbergen, löschen, melden und ggf. anzeigen. Accounts, die mehrfach in eurer Kommentarspalte stören und provozieren, kannst du verwarnen und/oder gegebenenfalls blocken.


Standardantworten sparen Zeit und Nerven
Wenn du von dir entwickelte Antworten an einem zentralen Ort sammelst, entsteht langfristig ein Archiv an Reaktionen, auf das du und dein Team immer zurückgreifen können.


Nutze Formulierungshilfen
Wenn du unterschiedlichen Aspekten einer problematischen Aussage widersprechen willst, dann findest du Vorschläge in der Übersicht zu allen Argumentationshilfen. Das Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher*innen hilft dabei, die richtigen diskriminierungskritischen Begriffe für deinen Moderationsalltag zu finden.

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Civic.net stärkt die digitale Zivilgesellschaft, die konsequent gegen Hass und Abwertung eintritt. Das Projekt ermutigt Organisationen und einzelne Engagierte der Berliner Zivilgesellschaft, in Sozialen Netzwerken sichtbar zu werden und sich dort aktiv an der Debatte zu beteiligen.

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