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Neuerscheinung

Immun gegen Fakten. Organisierte Impfgegnerschaft als Demokratiegefährdung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Impfgegner:innen seit 2019 zu den zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit – neben dem Klimawandel und hochansteckenden Krankheiten. Die neue Broschüre “Immun gegen Fakten. Organisierte Impfgegnerschaft als Demokratiegefährdung” der Amadeu Antonio Stiftung kann unsere Welt leider nicht vom Corona-Virus befreien. Aber sie kann einen Teil dazu beitragen, die Wichtigkeit der Impfung ernst zu nehmen – denn sie ist unsere einzige Möglichkeit, die Pandemie einzudämmen.

Impfungen sind eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Wissenschaft. Aber es gibt Menschen, die das nicht wahrhaben wollen. Sie gefährden sich und andere. Impfgegnertum ist falsch und manipulativ. Je weniger Menschen sich impfen lassen, desto länger dauert die derzeitige Pandemie, desto mehr Menschen sterben, desto stärker werden die gesellschaftlichen Verwerfungen und Folgen.

Der akuten Gefahr durch die Impfgegnerschaft muss entgegnet werden: Mit Wissen über ihre Strategien, wie bewusst manipulative, falsche oder menschenfeindliche Inhalte verbreitet werden, ohne in eine irrationale Debatte  einzusteigen. Die Formen von Manipulation, Desinformation und Verschwörungserzählungen der Impfgegner:innen müssen verstanden werden, um gegen sie vorgehen zu können: Wie funktionieren sie? Wie können wir sie erkennen, bevor wir sie glauben? Was können wir dem argumentativ entgegenhalten? Jede Argumentation, jede Weltbilderschütterung, die einen Menschen aus der Welt der Verschwörungserzählungen in die Welt der Solidarität, gesellschaftlichen Verantwortung und Wissenschaft zurückkehren lässt, rettet Leben.

Viele lassen sich nicht impfen, weil sie Verschwörungserzählungen glauben, die sie auf dubiosen „Alternativmedien“ im Internet oder in Telegram-Chatgruppen gefunden haben. Viele dieser Verschwörungserzählungen existieren nicht, weil jemand „selbst gedacht“ hat, sondern sie dienen manipulierenden Absichten: Weil sich mit Angst Geld verdienen lässt. Oder weil Rechtsextreme versuchen, ein Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der Pandemie in Hass gegen „die da oben“ und die Demokratie zu wandeln. Eine Untersuchung des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena aus dem November 2021 zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen hohen Wahlstimmen-Anteilen für die AfD und hohen Coronavirus-Infektionszahlen. Dies ist eine neue Art, wie Rechtspopulismus Menschen gefährdet.

Die Broschüre widmet sich den unterschiedlichen Fragen, welche Deutungen zum Thema Impfen und Pandemie in rechtsextremen Gruppen verbreitet werden, welche menschenfeindlichen Ideologien damit verbunden werden. Daraus resultieren Handlungsempfehlungen, die die Abwehrkräfte der Zivilgesellschaft gegen Lügen und demokratiegefährdende Erzählungen stärken sollen.

Publikationen

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Kommentar

Strategie: Warum die Demokratie ein Projekt2029 braucht

Die Erfolge von Donald Trump und der AfD erfordern eine strategische, resiliente und breite Antwort der demokratischen Zivilgesellschaft. Ein „Projekt 2029“ kann Vision, Plattform und Koordination dafür liefern – als Gegenentwurf zum „Project 2025“ der Heritage Foundation – ein Plädoyer von unserem Vorstand Timo Reinfrank.

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Neuerscheinung

Antisemitismus und Verschwörungserzählungen erkennen und entkräften

Antisemitismus und Verschwörungserzählungen haben besonders in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheit Konjunktur. Das Entschwörungsquartett ermöglicht eine interaktive Auseinandersetzung mit Verschwörungsnarrativen – sowohl für Menschen mit Vorkenntnissen als auch für jene, die sich erstmals mit Antisemitismus und Verschwörungsdenken befassen.

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551 Fragen zu NGOs: Eine Antwort wie ein Faktencheck

Mit ihrer Bundestagsanfrage „Politische Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ hat die Unionsfraktion eine Misstrauenskampagne gegen die demokratische Zivilgesellschaft lanciert. 551 Fragen zu 14 NGOs zielten darauf ab, deren Gemeinnützigkeit infrage zu stellen. Die Bundesregierung hat geantwortet – und klargestellt: Zivilgesellschaftliches Engagement ist rechtlich abgesichert und demokratiepolitisch erwünscht!

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