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Hier habt ihr 2024 gewirkt: Gemeinsam für Demokratie und Vielfalt gekämpft

2024 war ein Jahr, das uns vor viele Herausforderungen stellte: von einem sich etablierenden Rechtsextremismus bis hin zu wachsendem Antisemitismus und Rassismus. Doch statt uns entmutigen zu lassen, haben wir gemeinsam als Zivilgesellschaft gezeigt, dass Engagement, Mut und Solidarität eine mächtige Antwort auf Hass und Intoleranz sind. In diesem Text erfahrt ihr, wie wir zusammen für eine gerechtere, demokratische Gesellschaft gekämpft haben und warum unser Einsatz für Vielfalt und Toleranz mehr denn je notwendig ist.

Wenn jemand uns letztes Jahr mitgeteilt hätte, wie dieses Jahr verlaufen würde, hätte wohl jede*r von uns gedacht, dass dies ein schlechter Scherz sei: Die AfD macht aus ihren Abschiebe-Phantasien so gar keinen Hehl mehr? Millionen gehen gegen Rechtsextreme auf die Straße? Auf Sylt werden im Schampus-Milieu ungehemmt rassistische Parolen zu alten Italo-Pop Klassikern gegrölt und eine neue Hymne für Rassist*innen aller Couleur geboren? Jüdisches Leben wird auf allen Ebenen bekämpft und statt über die grassierende Gewalt gegen Geflüchtete zu sprechen, wird nur über Abschiebungen debattiert? Trump wird WIRKLICH wieder US-Präsident, die Ampel-Regierung zerbricht und zu allem Überfluss räumen Rechtsextreme hierzulande bei allen Kommunal-, Landtags- und Europawahlen ab?

Puh.

Was wir dieses Jahr erleben und beobachten mussten, war aber nicht ausschließlich schlecht und das haben wir euch zu verdanken! Weil wir gemeinsam mit euch die absurden, schrecklichen und traurigen Ereignisse nicht auf uns sitzen lassen wollten, konnten wir so einiges erreichen: Egal ob es die kleinste Initiative im ländlichen Raum oder die größte Demokratiebewegung Deutschlands war, wir konnten mit euch zeigen: Engagement funktioniert nicht nur – es ist unerlässlich und unwiederbringlich.

Dank eurer Unterstützung konnten wir im vergangenen Jahr der stabile Gegenwind gegen Hass und Hetze sein. Insgesamt haben wir weitaus mehr als 150 Workshops gegeben, informiert, präventiv eingegriffen und informiert. Über den Umgang mit direkten Bedrohungen durch Rechtsextreme, wie man sich gegen den Hass im Netz wehren kann, den Umgang mit Desinformation und Verschwörungsdenken, Reichsbürgern oder aber Digital Streetwork. Doch weitaus mehr als das, wir haben auch euch und eure Ideen tatkräftig unterstützt:. Durch eure Spenden konnten wir mehr als 229 Demokratie-Projekte in ganz Deutschland, mit mehr als 510.000 € unterstützen. Von Straßenfesten, Konzerten, Infostellen, Workshops und Kundgebungen in ganz Deutschland haben wir einiges möglich gemacht. Zusätzlich zu unserem Erfolgsprojekt, dem „Gegenwind Fonds“, mit dem wir im Vorfeld der Landtagswahlen in Ostdeutschland die demokratische Zivilgesellschaft unterstützt haben, wo es uns nur möglich war.

Doch das war selbstverständlich längst noch nicht alles: In Zeiten, in denen rechtsextreme Straßengewalt wieder an Aufwind gewinnt und demokratische Parteien scheinbar nicht einmal mehr Wahlkampf machen können, ohne Angriffe durch Rechtsextreme fürchten zu müssen, haben wir auch Betroffene unterstützt, für die diese Gewalt alltäglich ist. Das geschah sowohl durch die Arbeit unseres Opferfonds CURA, mit dem wir Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer und anderer vorurteilsmotivierter Angriffe unterstützen. Sowie durch den SHEROES FUND, mit dem wir FLINTA-Personen, die sich öffentlich für demokratische Werte einsetzen und deshalb bedroht/angefeindet werden, unterstützen konnten. Neben der praktischen Unterstützung Betroffener und demokratischer Initiativen haben wir viel analysiert, beobachtet und für euch aufbereitet.

Insgesamt haben wir mehr als 20 Publikationen veröffentlicht. Manche handlich und kurz gehalten, andere digital und flexibel reagierend. Wir sind tief hineingegangen und haben unseren Finger immer dort in die Wunde gelegt, wo Antisemitismus, Rassismus oder Rechtsextreme Schutzbedürftige und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt bedrohen. Ihr habt euch richtig ausgetobt: Insgesamt wurden unsere Publikationen mehr als 60.000 Mal heruntergeladen oder bestellt. Unser Versandteam hatte also alle Hände voll zu tun, für euch das Internet auszudrucken und durch die halbe Republik zu schicken.

Am Meisten hat euch dabei unser Zivilgesellschaftliches Lagebild Antisemitismus interessiert, das sich, in Anbetracht der prekären Lage von Jüdinnen*Juden in Deutschland, den antisemitischen Allianzen nach dem 7. Oktober widmete. Aber auch das Thema Rechtsextremismus und Geschlecht hat euch brennend interessiert: Ob in einer restriktiven Familienpolitik, wiederkehrenden traditionellen und teilweise auch regressiven Familien- und Wertevorstellungen, wie sie sich nicht nur bei organisierten Rechtsextremen finden lassen. Nicht weniger groß war euer Interesse am Thema Esoterik, mit einer umfassenden Handreichung widmeten wir uns dieser Form mystischer Menschenfeindlichkeit. Wie nutzen Rechtsextreme eigentlich ihre eigene Form von Esoterik, um nicht nur ihre menschenfeindlichen Vorstellungen zu verbreiten, sondern sich auch geschickt zu finanzieren? All das könnt ihr in unserer Handreichung Mystische Menschenfeindlichkeit | Hintergründe und Erscheinungsformen rechter Esoterik noch einmal ganz genau nachlesen.

Kurzum, wir waren ganz schön umtriebig, was unsere Analysen anging. Ganz egal, ob es um rechtsterroristische Reichsbürger ging, deren umfassende Pläne zur gewaltvollen Bekämpfung der Demokratie in all ihrer Dimensionen und Institutionen erst zu Beginn des Jahres langsam durchsickerten, oder um den Erfolg rechtsextremer Parteien wie der AfD, gezielt Jugendliche über Plattformen wie TikTok anzusprechen. Wir waren immer mittendrin, statt nur dabei. Selbstverständlich passiert das niemals ungeachtet der politischen Großwetterlage. Die Geiseln der Hamas sind auch in diesem Jahr nicht zurückgekehrt. Der weltweite Antisemitismus nimmt weiter zu. Der Krieg in der Ukraine dauert an und fordert täglich Opfer. In den USA kehrt mit Donald Trump ein entschiedener Antidemokrat ins Präsidentenamt zurück.

Auf all das haben wir versucht zu reagieren und Antworten zu finden. Ob auf das ohrenbetäubende Schweigen über den explodierenden Antisemitismus in Deutschland nach dem 7. Oktober oder auf russische Desinformationskampagnen, die bewusst Verschwörungsglauben nähren sollen und so unsere Demokratie bedrohen. Am Ende konnten wir dort wirken, wo wir am meisten gebraucht werden: Vor Ort bei den Menschen, die sich Tag für Tag mit Rechtsextremen konfrontiert sehen, ob in der Schule, ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement oder im Parlament. Wir waren da, haben im Rahmen unserer Möglichkeiten dort unterstützt, wo es am nötigsten war und werden das auch in Zukunft tun.

Der Kampf gegen wieder aufkeimenden Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus und Rechtsextremismus bleibt unermüdlich! Mit Bildung, Beratung, Engagement und Fürsorge waren wir füreinander und besonders für die Betroffenen da, die es am meisten gebraucht haben. Auch wenn diese Zahlen nur einen kleinen Ausschnitt zeigen, sind wir stolz, dass wir mit eurer Hilfe einen Unterschied machen konnten.

Danke für ein 2024, das uns gezeigt hat, dass die demokratische Zivilgesellschaft empathische, mutige und solidarische Menschen vereint – auf ein nächstes Jahr voller Einsatz und Tatkraft!

 

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