Geförderte Projekte 2023
Chronologische Übersicht der geförderten Projekte und unterstützten Personen 2023

Von Polizeigewalt betroffene Nachbarschaft in St. Pauli stärken
Engagierte aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli unterstützen Betroffene von diskriminierendem Verhalten, Gewalt und Racial Profiling durch die Polizei. Bei einem Workshop tauschen sich die Betroffenen über Erfahrungen und Strategien gegen diskriminierendes Polizeiverhalten aus und erstellen auf dieser Basis ein „Zine“.
Februar - April 2023
GWA St. Pauli e.V.
Hamburg
Anti-Schwarzen Rassismus in der Schule thematisieren
Bei einem Aktionstag setzen sich Schüler*innen und Lehrkräfte des Hilda-Gymnasiums in Pforzheim mit der Geschichte und Erscheinungsformen von Rassismus gegen Schwarze Menschen auseinander, um ein rassismuskritisches Handeln im Schulalltag zu etablieren.
6. - 9. März 2023
Förderverein Hilda-Gymnasium e.V.
Pforzheim, Baden-Württemberg
Kinder in der Niederlausitz über Rassismus aufklären
Mithilfe eines neu entstehenden Buches über die Erfahrungen eines geflüchtetes Kindes machen die Engagierten des wendischen Vereins Ponaschemu e.V. aus der Niederlausitz Rassismuserfahrungen im Alltag sichtbar und unterstützen den Abbau von Stereotypen.
Februar – Mai 2023
Ponaschemu e.V.
Burg/Spreewald, Brandenburg
Erinnerungskultur an den deutschen Kolonialismus kritisch beleuchten
Eine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte und der Erinnerung daran steht noch vieler Orts aus. So stehen im Hamburger „Tansania-Park“ Denkmäler aus der Zeit des Nationalsozialismus, die den Kolonialismus glorifizieren. Die Denkmäler sind für die Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich. Lokale Aktivist*innen stoßen mit einem Symposium und dem musikalischen Projekt „Beats, Rhymes & History goes Jenfeld“ in Hamburg eine Debatte über den Kolonialismus, seine Opfer und gegenwärtige Erinnerungskultur an.
April – Dezember 2023
Salon International e.V.
Hamburg
Laut werden gegen Rechts im ländlichen Niedersachsen
Um einer aktiven rechtsextremen Szene vor Ort etwas entgegen zu setzen, organisieren die Aktiven von M.U.T.I.G. e.V. ein Festival gegen Rechts. Sie laden insbesondere junge Menschen ein, die demokratischen Strukturen in der Region kennenzulernen und machen mit Infoständen das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus vor Ort sichtbar.
3. Juni 2023
M.U.T.I.G. e.V.
Einbeck, Niedersachsen
Anlaufstelle für Jugendliche mit Rassismuserfahrungen in Hanau etablieren
Nach dem rechtsextremen und rassistischen Anschlag in Hanau im Jahr 2020 gründete die Mutter des ermordeten Ferhat Unvar gemeinsam mit Unterstützer*innen eine Bildungsinitiative. Die Initiative stellt sich alltäglichem und strukturellem Rassismus durch Bildungsarbeit und Empowerment für Betroffene entgegen. Das regelmäßig veranstaltete Jugend-Cafe ist eine Anlaufstelle für junge Menschen mit Rassismuserfahrungen für Austausch und Bildung.
Januar – Dezember 2023
Bildungsinitiative Ferhat Unvar e.V.
Hanau, Hessen
Arbeit gegen Antisemitismus bundesweit stärken
Vertreter*innen aus der Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeiten Strategien für nachhaltige Antisemitismusprävention und –bekämpfung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Thematisierung des Antisemitismus im Kunst- und Kulturbetrieb.
Januar 2022
IIBSA
Bundesweit
Rechtsextremismus im Kampfsport sichtbar machen
Extrem rechte Organisationen versuchen vom stetig anwachsenden Kampfsport- und Selbstverteidigungsmarkt in Deutschland zu profitieren. Sie wollen die im Kampfsport vermittelte Gewaltkompetenz für den politisch motivierten ‘Straßenkampf‘ nutzen und im Rahmen einschlägiger Kampfsport-Veranstaltungen Nachwuchs für ihre Szene rekrutieren. Mit Veranstaltungen und Monitoringberichten vermittelt das Projekt Wissen über extrem rechte Aktivitäten und Strategien im Kampfsport und fördert den Austausch über präventive Ansätze.
Januar – Dezember 2023
IcanDo e.V.
Bundesweit
Rechtsextremen Entwicklungen in sächsischen Mittelstädten entgegentreten
Rechte Gewalt in Sachsen liegt seit Jahren auf einem anhaltend hohen Niveau. Welche Folgen für die Betroffenen und Gemeinwesen hat diese Entwicklung? Wie funktionieren die Strategien der rechten Raumnahme in sächsischen Mittelstädten? Wie kann man effektiv gegen Aktivitäten in demokratiefernen Räumen vorgehen? Diesen Fragen widmen sich Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft im Rahmen einer Tagung und suchen gemeinsam nach Lösungsansätzen.
Januar – Juni 2023
RAA Sachsen e.V.
Dresden, Sachsen
Ostritz macht sich stark gegen Rechtsextremismus
Initiiert als eine demokratische Antwort auf lokale Rechtsrockveranstaltungen bietet das Ostritzer Friedenfest seit 5 Jahren eine Plattform für den Ausbau und die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements in der Region.
Februar – Dezember 2023
Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
Ostritz, Sachsen
Eberswalde bleibt stark gegen Rassismus und für Betroffene
Der nach dem rassistisch motivierten Mord an Amadeu Antonio entstandene Eberswalder Verein ehemaliger Vertragsarbeiter*innen aus der DDR setzt seine Arbeit gegen Rassismus beharrlich fort, bietet einen sicheren Begegnungs- und Austauschraum für Betroffene und unterstützt Geflüchtete durch Beratungs- und Weiterbildungsangebote.
Februar – Dezember 2023
Afrikanischer Kulturverein Palanca e.V.
Eberswalde, Brandenburg
Erinnerung an die Opfer des Anschlags von Hanau wachhalten
In Weimar, Apolda und Mühlhausen erinnern Aktivist*innen anlässlich des Jahrestages des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau im Februar 2020 an die Opfer des Anschlags. Mit öffentlichen Aktionen wie einer Lichtprojektion am Nike Tempel in Weimar, künstlerischen Performances und einem Radiobeitrag gedenken sie der Opfer, machen auf die fortwährende Gefahr des Rechtsextremismus aufmerksam und setzen sich für eine demokratische Gesellschaft ein.
Februar – März 2023
AWO Regionalverband Mitte West Thüringen e.V.
Weimar/Mühlhausen/Apolda, Thüringen
Leipziger Jugendliche erinnern an Betroffene rechter Gewalt
Rechte Gewalt stellt in Sachsen seit den 1990er Jahren eine Gefahr dar. Es fehlt nach wie vor an gesellschaftlicher Auseinandersetzung und historischer Aufarbeitung. Viele der Betroffenen rechter Gewalt sind nicht sichtbar, ihre Geschichten sind nicht dokumentiert. Jugendliche aus Leipzig sprechen mit Betroffenen, halten diese Erinnerungen aufrecht und verschaffen ihnen durch mediale Begleitung des Projekts Sichtbarkeit.
Februar – Dezember 2023
Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Wurzen/Landkreis Leipzig, Sachsen
Rechtsextremismus in Cottbus entgegentreten
Regelmäßig finden in Cottbus Kundgebungen der AfD und des rechtsextremen Vereins "Zukunft Heimat" statt, die regen Zulauf finden. Die rechtsextreme Ideologie und ihre Symbole sind auch im Stadtbild sichtbar. Um dieser Normalisierung etwas entgegen zu setzen, organisiert die lokale Initiative eine Veranstaltung für Schüler*innen, in der sie sich mit den Gefahren des Rechtsextremismus und der sogenannten "Neuen Rechten" auseinandersetzen und diese historisch einordnen können.
April – Juli 2023
generationE e.V.
Cottbus, Brandenburg
Bildung für alle Neubrandenburger Kinder ermöglichen
In Neubrandenburg-Oststadt leben viele von Armut betroffene Familien. Im Rahmen des Projekts „Ein Quadratkilometer Bildung“ werden Kinder beim Übergang von der Kita in die Grundschule unterstützt, beim Lesen lernen gefördert, es werden Soziale Kompetenztrainings und niedrigschwellige Elternbildungsangebote angeboten. Mit ihrer Bildungs- und sozialen Arbeit auf Grundlage von Prinzipien der Gleichwertigkeit und Demokratie lassen die Engagierten keinen Platz für Rechtsextreme, als „Kümmerer“ aufzutreten.
Januar – Dezember 2023
RAA - Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Waren, Müritz, Mecklenburg-Vorpommern
Autoritarismus weltweit sichtbar machen
Auf allen Kontinenten sprechen zivilgesellschaftliche Organisationen von "shrinking spaces": Der Raum für demokratisches Engagement wird enger und es wird gefährlicher sich zu engagieren. Während die autoritäre Wende in Europa und Nordamerika bereits gut untersucht ist, wissen wir über autoritäre Entwicklungen im Globalen Süden weniger. Mit verschiedenen journalistischen Beiträgen widmet sich das Dossier des iz3w deswegen dem Schwerpunkt "Autoritarismus weltweit". Die Ausgabe analysiert autoritäre Entwicklungen im Globalen Süden, etwa in Indien, wo das Modi-Regime bereits seit 2014 regiert oder in China, wo sich Xi Jinping umfassende Befugnisse über Partei, Staat und Wirtschaft sicherte.
April - Mai 2023
Aktion Dritte Welt e.V.
Freiburg, Baden-Württemberg
Selbstbestimmt feiern für sexuelle Vielfalt und gegen Queerfeindlichkeit in Zwickau
Mit Infoständen, Redebeiträgen und einem Straßenumzug tragen queere Personen und ihre Verbündeten den Einsatz gegen Homo- und Transfeindlichkeit und für eine Sensibilisierung zu problematischen Geschlechterbildern auf die Straße und feiern gemeinsam den Christopher Street Day in Zwickau.
2. September 2023
Alter Gasometer e.V.
Zwickau., Sachsen
Antifeminismus in Sachsen erkennen und entgegentreten
Politische Bildner*innen und andere demokratisch Engagierte sehen sich in ihrem Arbeitsalltag in Sachsen häufig mit sexistischen oder antifeministischen Aussagen konfrontiert. Mit zwei Veranstaltungen wollen die Engagierten sich Wissen und Handlungskompetenz aneignen, um Formen und Strategien des Antifeminismus erkennen und ihm konkret vor Ort entgegentreten zu können.
Juni – Dezember 2023
Förderverein Tolerantes Sachsen e.V.
Sachsen
Rom*nja setzen sich für menschenwürdiges Wohnen und gesellschaftliche Teilhabe in Berlin ein
In der Straße der Pariser Kommune lebten jahrelang rumänische Rom*nja-Familien. Nach langen Kämpfen der Community um den Erhalt des Häuserblocks wird dieser nun abgerissen. Eine Ausstellung, die gemeinsam mit den ehemaligen Bewohner*innen entwickelt wurde, dokumentiert diesen Kampf. Mit der Ausstellung und einem Rahmenprogramm aus Theater, Film, Musik und Diskussionsrunden wird ein Prozess der Aufarbeitung angestoßen. Teil der Diskussionen ist auch eine Verständigung darüber, wie das Leben von Rom*nja und ihr Einsatz für menschwürdiges Wohnen, gesellschaftliche Teilhabe, Gleichberechtigung und vorurteilsfreie Berichterstattung öffentlich dargestellt werden soll.
März - Mai 2023
RomaTrial e. V.
Berlin
Frauen aus Halle machen sich stark gegen Antisemitismus und Verschwörungserzählungen
Frauen aus dem arabischen Raum, Deutschland und der Ukraine beschäftigen sich gemeinsam mit Nationalsozialismus, Antisemitismus und Verschwörungsideologien. Bei Workshops, Stadtbegehungen und eigener Recherche in Archiven erlangen die Frauen aus Halle ein vertieftes Verständnis der Geschichte der Shoah und der NS-Krankenmorde. Darüber hinaus erlernen sie praktische Strategien zu Gegenrede und Reaktion bei antisemitischen und verschwörungsideologischen Narrativen und tauschen sich über Möglichkeiten des Empowerments aus.
März - Dezember 2023
Sprachbrücke Halle e.V.
Halle, Sachsen-Anhalt
Schüler*innen aus Halle setzen sich mit Antisemitismus auseinander
Schüler*innen aus Halle setzen sich vor dem Hintergrund der Shoah und des Anschlags in Halle mit Antisemitismus und jüdischem Leben auseinander. Dazu besuchen sie unter anderem das Jüdische Museum in Berlin.
April 2023
Förderverein Lyonel-Feininger-Gymnasium Halle (Saale) e.V.
Halle, Sachsen-Anhalt
Netzwerke für Demokratie im ländlichen Raum stärken
Im Rahmen des ÜBERLAND-Festival in Görlitz in der sächsischen Oberlausitz tauschen sich Engagierte bei einem Netzwerk-Frühstück darüber aus, wie demokratische Kultur praktisch, nachhaltig und gendergerecht im ländlichen Raum etabliert werden kann.
1.-3. September 2023
Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V.
Görlitz, Sachsen
Flagge zeigen gegen Antisemitismus im Fußball
Bei einem A-Jugend-Fußballspiel zwischen Hertha 06 und dem TuS Makkabi kam es im November 2022 zu antisemitischen Vorfällen. Vor diesem Hintergrund und anderen menschenfeindlichen Vorfällen im Fußball möchte der Jugendverein Oranje Berlin mit einer Diskussionsrunde und auf dem Feld angebrachten Bannern ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Diskriminierung setzen.
27.- 28. Mai 2023
Oranje Berlin e.V.
Berlin
Für Geflüchtete und gegen Rassismus in Thüringen eintreten
Der Verein AUFANDHALT setzt sich seit Jahren hartnäckig für Geflüchtete in Gera und Greiz ein und positioniert sich mit vielfältigen Aktivitäten gegen Neonazis in der Region.
Januar – Dezember 2023
AUFANDHALT e.V.
Gera/Greiz, Thüringen
Kindererziehung rassismussensibel gestalten
Mehrere Familien und Kinder beim Kinderladen Strolche e.V. sind von Rassismus betroffen. Einige weiße Kinder haben sich schwarzen Kindern gegenüber problematisch verhalten. Vor diesem Hintergrund möchten sich Eltern und Erzieher*innen bei Workshops und Elternabenden über Strategien des Umgangs mit rassistischen Vorfällen austauschen und überlegen, wie von Rassismus betroffene Familien besser einbezogen werden können. Ganz praktisch werden auch Kinderbücher, Lieder, Verkleidungen und Spielmaterialien angeschaut, inwieweit sich alle Kinder darin wiederfinden können und nicht diskriminiert werden.
Kinderladen Strolche e.V.
Hannover, Niedersachsen
Schutzkonzept gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt an Schulen einführen
Mit Workshops und einem ausgearbeiteten Schutzkonzept wollen die antirassistisch Engagierten Schüler*innenräte, Fach-AGs und Lehrkräfte dabei unterstützen, einen kritischen Prozess im Umgang mit Rassismus, Diskriminierung und Gewalt in Bildungsinstitutionen anzustoßen. Das Schutzkonzept beinhaltet kurzfristige Reaktionen bei rassistischen Vorfällen, mittelfristige Präventionsmöglichkeiten und Ideen zur Reflexion für die dauerhafte Gestaltung diversitätsgerechter Bildungseinrichtungen.
August 2023 - Februar 2024
IN VIA Dresden e.V.
Dresden, Sachsen
Jugendliche werden laut gegen Nazis in Ostsachsen
Im Landkreis Görlitz gibt es eine starke rechtsextreme Szene und hohe Wahlergebnisse der AfD. Gleichzeitig gibt es nur wenige Orte für nicht-rechte Jugendliche. Die Engagierten des Jugendclubs möchten mit dem Rock n`Wagon Festival mit Musik, Workshops, Infoständen, Siebdruck und Graffiti einen Ort der Begegnung und des politischen Austauschs für Jugendliche bieten und sich so für Menschenrechte und gegen Rechtsextremismus positionieren.
Mai – Dezember 2023
Jugendclub Sandförstgen e.V.
Sandförstgen, Sachsen
Meißen macht sich stark für Geflüchtete und gegen Rassismus
Im Rahmen der Interkulturellen Wochen im Herbst 2023 veranstaltet das antirassistische Bündnis ein Fest mit Musik und Infoständen der Geflüchtetenhilfe im Landkreis und zeigt so Flagge gegen Alltagsrassismus.
2. September 2023
Buntes Meißen Bündnis Zivilcourage e.V.
Meißen, Sachsen
Jugendliche sprechen mit Zeitzeugin des Nationalsozialismus
Eva Weyl hat als Kind das KZ Westerbork überlebt. Bei einem Projekttag lernen Grundschüler*innen die Zeitzeugin und ihre Biografie kennen und kommen mit ihr ins Gespräch. Die Schüler*innen haben vorher intensiv zu Spuren jüdischen Lebens und lokalen jüdischen Lebensgeschichten recherchiert und Biographien jüdischer Kinder als Trickfilm verfilmt. Die Kinder werden altersgerecht auf das Gespräch mit Eva Weyl vorbereitet.
April – Dezember 2023
Schlaglicht e.V.
Berlin
Straßenumbenennung und Festival erinnern an Shoah-Überlebende und Antifaschistin Esther Bejarano
Im Jahr 2021 haben antifaschistisch Engagierte im Stadtrat von Koblenz durchgesetzt, dass die "Danziger Freiheit" nach der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano umbenannt wurde. Die Straße war während des Nationalsozialismus im Rahmen einer NS-Propaganda-Kampagne nach der Stadt Danzig benannt worden. Im April 2023 wollen die Engagierten nun an der ersten Esther-Bejarano-Straße Deutschlands einen jährlich wiederkehrenden Anlass etablieren, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und laut zu werden gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus.
22. April 2023
VVN-BdA Koblenz
Koblenz, Rheinland-Pfalz
Zwanzig Jahre Diskurs zu rechtsmotivierten Tötungsdelikten sichtbar machen
Bei einer hybriden Fachtagung diskutieren Expert*innen und Interessierte die Vorfälle und Zahlen der Opfer antisemitischer, rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Deutschland.
28. März 2023
Hochschule für Wirtschaft und Recht - Forschungsinstitut für öffentliche und private Sicherheit Berlin
Berlin
Dancen im mobilen Tanzlokal im ländlichen Mecklenburg-Vorpommern
Mit einem zum mobilen Tanzlokal umgebauten Transporter werden abgelegene Regionen Ostdeutschlands für junge Menschen attraktiver gemacht – als Antwort auf eine rechtsextreme Alltagskultur.
April – Dezember 2023
Rock gegen Rechts e.V.
Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern
Vernetzen für Demokratie in Sachsen
Die demokratische Zivilgesellschaft im sächsischen ländlichen Raum hat es mit vielen Herausforderungen zu tun: eine gut vernetzte und mobilisierungsfähige extreme Rechte, rassistische Hetze und Gewalt, Schulterschlüsse zwischen extremen Rechten und Konservativen auf Kommunalebene. Um dem etwas entgegen zu setzen, treffen sich die in Sachsen im Bereich Demokratieförderung tätigen Akteure zu einer Netzwerkveranstaltung zum Austausch von Erfahrungen und der Entwicklung von Strategien.
April - August 2023
Förderverein Tolerantes Sachsen e.V.
Oschatz, Sachsen
Bremer Stadtgesellschaft hält Erinnerung an Opfer rechter Gewalt wach
Einst aus einem Kunstprojekt mit jüdischen und muslimischen Jugendlichen zu einem Gedenkort umgestaltet, bleibt der Marwa-El-Sherbini Platz in Bremen ein wichtiger Ort des Erinnerns an mehr als 200 Opfer rechtsextremer Gewalt seit den 90er Jahren. Seit 2019 findet im Juli am Todestag von El-Sherbini und Tag gegen antimuslimischen Rassismus auf dem Marwa-El-Sherbini Platz jährlich eine Yortsayt-Gedenkveranstaltung statt. Das Wort »Yortsayt« entstammt dem Jiddischen und bezeichnet den Jahrestag der Beerdigung einer verstorbenen Person. Beim diesjährigen Yortsayt wollen die Engagierten mit einem vielfältigen Bildungs – und Kulturprogramm insbesondere auf die Gefahren von Verschwörungsnarrativen und Antifeminismus aufmerksam machen.
1. Juli 2023
DIG Bremen / Unterweser e.V.
Bremen
Rassistische Pogrome in Rostock-Lichtenhagen 1992 pädagogisch aufarbeiten
Das Dokumentationszentrum "Lichtenhagen im Gedächtnis" klärt durch Stadtrundgänge und Projekttage über die Entstehungsgeschichte sowie Nachgeschichte des Pogroms im Jahr 1992 auf. Im Fokus stehen dabei die Perspektiven der Betroffenen: vietnamesische Rostocker*innen und asylsuchende Rom*nja. Durch die Beschäftigung mit dem Pogrom wird auch die Auseinandersetzung mit heutigem Rassismus gefördert.
April – Dezember 2023
Soziale Bildung e.V.
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Queere Jugendliche für Rassismus sensibilisieren
Im QueerUnity, einem Zentrum für queere Jugendlichen in Hannover, lernen die jungen Ehrenamtlichen Wissenswertes über die rassismuskritische Gestaltung der Jugendarbeit. Es sind drei Workshopstage geplant, bei der sich die Jugendlichen mit Weißsein, Rassismus und ihren Privilegien auseinandersetzen.
Juni – Juli 2023
Andersraum e.V.
Hannover, Niedersachsen
Migrantische Stimmen von den Grenzen Europas anhören
Von einer Telefonzelle am Kotti in Berlin-Kreuzberg können sich Passant*innen einen Eindruck von der Situation an den EU-Außengrenzen verschaffen. Hinter jedem „Border Call“, jeder gewählten Telefonnummer, steht eine persönliche Migrationsgeschichte. Die Vernissage findet am Weltgeflüchtetentag, den 20. Juni, statt.
Juni – Juli 2023
Blindspots e.V.
Berlin
Nach dem Rechten sehen in Kassel
Beim diesjährigen Kasseler Festival „Nach dem Rechten sehen“ vernetzen sich die Engagierten und setzen sich bei Workshops, Vorträgen, Stadtrundgängen und Ausstellungen mit rechtsextremen Strukturen und Phänomenen in Kassel, Nordhessen und ganz Deutschland auseinander.
17. - 23. Juli 2023
Local e.V.
Kassel, Hessen
Feiern gegen Rassismus im ländlichen Nordrhein-Westfalen
Im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen kam es zuletzt zu Übergriffen auf Geflüchtete. Neonazis und Reichsbürger*innen haben die ländliche Region zur Vernetzung genutzt. Und es gab Versuche von völkischen Akteuren, sich anzusiedeln. Als Reaktion auf diese Situation veranstalten demokratisch Engagierte ein Festival mit einem bunten Programm aus Musik, Workshops und Vorträgen und setzen ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus.
5. August 2023
Internationaler Bund (IR) West gGmbH
Gummersbach, NRW
Jugendliche in Bremerhaven zeigen klare Kante gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Mit dem selbstorganisierten Festival „United We Stand“ stellen sich die lokalen Aktivist*innen mit Workshops und Musik den Aktivitäten von Rechtsextremen und Querdenker*innen entgegen.
9. September 2023
SJD - Die Falken Bremerhaven
Bremenhaven
Berliner Bibliotheken stark machen gegen Rechtsextremismus
Die Lesereihe „Starke Seiten“ entstand im Jahr 2021 als Reaktion auf die Zerstörung von Büchern in der Bibliothek, die sich kritisch mit Rechtsextremismus beschäftigen. Die Engagierten wollen mit einem neuen Diskussionsformat nicht nur Autor*innen der zerstörten Bücher, sondern auch verschiedene Publizist*innen, Journalist*innen und Künstler*innen zu Wort kommen lassen. Bei den Veranstaltungen steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich Bibliotheken und Stadtgesellschaft gegen demokratiefeindliche Aktivitäten positionieren können.
Mai – Dezember 2023
Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg
Berlin
Konzipieren eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in Südwestsachsen
Langfristiges Ziel des Projektes ist die Etablierung eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in Südwestsachsen. Damit knüpft das Projekt an eine langjährige Forderung unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in der Region an. Ein solches Dokumentationszentrum wäre ein Meilenstein für die NSU-Aufarbeitung in Sachsen. Zentrales Ziel für 2023 ist die Erarbeitung und Publikation einer Machbarkeits- und Konzeptionsstudie für das Dokumentationszentrum, bei dem Stimmen von Betroffenen rechter Gewalt im Mittelpunkt stehen sollen. Januar - Dezember 2023
RAA Sachsen e.V.
Dresden, Chemnitz, Zwickau, Sachsen
Solingen 93 – An die Opfer rechter Gewalt erinnern
Zum 30. Mal jährt sich der Brandanschlag in Solingen. Bei dem rassistischen Anschlag starben fünf Menschen. Um der Opfer des Anschlags zu gedenken und rechte Gewalt seit den 80er Jahren sichtbar zu machen, konzipiert das Zentrum für verfolgte Künste in engem Austausch mit Angehörigen des Anschlags eine multimediale Ausstellung. Mit Schulworkshops und Diskussionsveranstaltungen soll zudem die gesamte Stadtgesellschaft eingeladen werden, der Opfer zu gedenken, sensibler für Erscheinungsformen rechter Gewalt zu werden und zu erfahren, welche Initiativen in Solingen nach 1993 oder in Hanau nach 2020 entstanden sind.
April – Dezember 2023
Museum Zentrum für verfolgte Künste gGmbH
Solingen, NRW
Durch Aufklärungsarbeit Querdenker-Narrative entkräften
Mehrere tausende Münchener*innen beteiligten sich in den letzten Jahren regelmäßig an den Querdenken-Demonstrationen. Demokratische Gegenproteste blieben weitgehend aus. Die jungen Aktivist*innen von den Falken reagieren mit einer Veranstaltungsreihe auf den bei den Protesten aufgetretenen Antisemitismus. Dabei informieren sie über die verschiedenen Erscheinungsformen des Antisemitismus und dessen Verschränkungen mit anderen Diskriminierungsformen.
Juni 2023 – Juni 2024
SJD Falken in Kooperation mit dem Linken Bündnis gegen Antisemitismus
München, Bayern
Perspektiven von Zeug*innen im Auschwitz-Prozess hörbar machen
Im Dezember 2023 jährt sich zum sechzigsten Mal der Beginn des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses. Vor diesem Hintergrund organisieren Engagierte eine Ausstellung, die sich mit den Verbrechen in Auschwitz und ihrer juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung auseinandersetzt. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Aussagen der Überlebenden, die im Auschwitz Prozess aussagten. Die Ausstellung soll als Intervention in die Stadtgesellschaft hineinwirken und auch Fragen nach NS-Aufarbeitung damals und heute aufwerfen.
Mai – Dezember 2023
Begegnen in Bockenheim e.V.
Frankfurt a.M., Hessen
Weltbilder in der zeitgenössischen Kunst kritisch beleuchten
Ausgelöst durch den Antisemitismus auf der documenta15 wollen die Veranstaltungsorganisator*innen eine kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Kunst- und Kulturbetrieb anstoßen. Geplant sind drei Veranstaltungen mit der Leitfrage, ob zentrale Begriffe wie „Kollektivität“, „Solidarität“ und „Widerstand“ in der Selbstbeschreibung künstlerischer Praxis auch Elemente enthalten, die gewollt oder ungewollt antisemitische Weltbilder reproduzieren. Wie kann oder muss ein kritischer Umgang mit diesen Begriffen heute aussehen? Diskutiert wird das auf drei Podien mit Expert*innen im jeweiligen Feld an zentralen Orten der Hamburger Kulturszene, beginnend im Golden Pudel Club. Die Veranstaltung zum Thema Widerstand wird von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert.
Mai – Dezember 2023
Bagrut e.V.
Hamburg
Demokratische Kultur in Bautzen feiern
Das Festival „Bouncen in Bautzen“ schafft eine Plattform zur Stärkung einer lebendigen Zivilgesellschaft in Bautzen. Initiativen und Engagierte präsentieren ihre Arbeit und kommen ins Gespräch über Themen wie Nachhaltigkeit, Jugendkultur, Demokratieförderung sowie Schaffung von Diskursräumen für die Stadtgesellschaft. Die Veranstaltungsorte verteilen sich im gesamten Stadtgebiet, auch in Stadtteilen, die als sogenannte soziale Brennpunkte stigmatisiert werden. Das Festival möchte die Menschen vor Ort empowern und mit ihnen gemeinsam ihren Stadtteil beleben.
Juni – November 2023 (verschoben auf 2024)
Steinhaus e.V.
Bautzen, Sachsen
Duisburg feiert das Fest der Vielen
Duisburg-Hochfeld ist ein ehemaliger Arbeiter*innenstadtteil, der mit dem Niedergang der Schwerindustrie Armut und Arbeitslosigkeit erlebt hat. Mittlerweile ziehen besserverdienende Menschen und Künstler*innen in den Stadtteil, während parallel migrantisierte und arme Bewohner*innen, insbesondere Rom:nja, verdrängt oder sogar zwangsgeräumt und rassistisch diskriminiert werden. Das Fest soll zum kollektiven Nachdenken über solidarische Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens anregen. Eingeladen sind Autor*innen, Perfomer*innen, Musiker*innen und Künstler*innen.
18. - 20. August 2023
Solidarische Gesellschaft der Vielen e.V.
Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Queere und Schwarze Sichtbarkeit feiern im Leipziger Ballroom
Seit den Sechzigern entstand in den USA eine Ballroom-Kultur von Queers of Colour. Bei glamourösen Bällen traten sie in sogenannten "Houses" gegeneinander an. In den Houses fanden sich die Queers als Wahlfamilie zusammen. Queers of Colour erleb(t)en oft gesellschaftlich besonders viele Ausgrenzungserfahrungen. Sie konnten in der Szene selbstbewusst ihre Identitäten leben, mit Geschlechterrollen spielen und Anerkennung für ihre künstlerische Performance bekommen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile eine Szene. In Leipzig wollen nun Personen aus der Community Bälle organisieren und einen Schutzraum und Ort zum Feiern und Performen bieten. Ein erster Ball zum Reinschnuppern auch für Beginner*innen findet am 29. Juli statt.
Juli 2023
RosaLinde Leipzig e.V.
Leipzig, Sachsen
Schüler*innen im Umgang mit Verschwörungserzählungen schulen
In mehreren Workshops wird Schüler*innen ein grundlegendes Verständnis über Charakter und Funktionsweisen von Verschwörungserzählungen vermittelt. Die persönlichen Erfahrungen und Berührungspunkte der Jugendlichen mit Verschwörungserzählungen aus dem direkten Umfeld oder aus Social Media Plattformen werden dabei mit einbezogen. Gemeinsam mit den Schüler*innen gehen die Referent*innen auch der Fragen nach, warum Verschwörungsideologien insbesondere in gesellschaftlichen Krisenzeiten, etwa der Corona Pandemie, verstärkt auftreten. Darauf aufbauend diskutieren die Schüler*innen, wie in der Praxis mit Verschwörungserzählungen umgegangen werden kann.
Juni 2023
Aktion Dritte Welt e.V.
Breisach, Baden-Württemberg
Der verleugneten Opfer des Nationalsozialismus gedenken
Die Nationalsozialist*innen verfolgten und verschleppten Menschen auch als sogenannte "Asoziale" und "Berufsverbrecher" in Konzentrationslager. Überlebende ehemalige Häftlinge wurden nach dem NS nicht entschädigt, noch lange stigmatisiert und in der öffentlichen Erinnerung vergessen. Ausgehend von einer Initiative der Angehörigen von Verfolgten dieser Gruppen wurde jetzt in der Gedenkstätte Sachsenhausen eine Gedenkstele eingeweiht. Die Stele soll an die Menschen erinnern, die im Rahmen der sogenannten „Aktion Arbeitsscheu Reich“ im Jahr 1938 in Konzentrationslager verschleppt und mit dem Schwarzen Winkel versehen wurden. Innerhalb weniger Tage wurden damals mehr als 10.000 von den Nazis als „asozial“ gebrandmarkte Menschen in verschiedene Konzentrationslager verschleppt.
Mai - Juni 2023
Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus (vevon)
Oranienburg, Brandenburg
Kommune in NRW klärt über moderne Erscheinungsformen des Antisemitismus auf
Vor dem Hintergrund zunehmenden Antisemitismus möchte der Kreis Viersen bei einem Fachtag die Frage stellen, was Rassismus, Corona und die Documenta mit Antisemitismus zu tun haben. Bei Fachvorträgen wird jüdisches Leben nach 1945 in Deutschland beleuchtet, nach der Unterscheidung von Rassismus und Antisemitismus gefragt und der Frage nachgegangen, was an den Kunstwerken der Documenta antisemitisch war.
27. November 2023
Kreis Viersen
Viersen, Nordrhein-Westfalen
Junge Erwachsene lernen über Kolonialismus und Nationalsozialismus
Beim herrschaftskritischen Bildungsfestival in München veranstalten die Engagierten Schulklassenprogramme, Nachmittagsworkshops für Jugendliche und Abendveranstaltungen für (junge) Erwachsene. Im Rahmen des Festivals begeben sich die Engagierten und Teilnehmenden auch auf die Suche nach (post-)kolonialen Spuren in München. Mit interaktiven Methoden und anschließendem Rundgang wird der Blick auf weltweite Verflechtungen und lokale Spuren damals und heute geworfen. Zudem werden in einem Vortrag die langfristigen Folgen von Verfolgung während des Nationalsozialismus und der Shoa über Generationen hinweg beleuchtet. Die Folgen der Verfolgung und damit zusammenhängende Traumata und seelische Leiden sind für viele Überlebende der Shoa und ihre Angehörigen bis heute allgegenwärtig.
Juli 2023
Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V.
München, Bayern
Transkulturelle Schwarze Identitäten feiern
Der Juneteenth ist ein jährlicher Feiertag, an dem in den Vereinigten Staaten die Geschichte und Gegenwart der Afro-Amerikaner*innen, ihre Widerstandsfähigkeit angesichts einer Vergangenheit der Sklaverei und der anhaltende Kampf gegen strukturellen Rassismus zelebriert wird. Dieser Tag soll zum Anlass genommen werden, auch in Deutschland transkulturelle Schwarze Identitäten zu präsentieren und zu feiern. Bei einer Lecture-Performance mit anschließender Diskussion wird es um das Engagement der Schwarzen Dichterin und Aktivistin May Ayim gehen.
Juni 2023
Hoftheater Kreuzberg e.V
Berlin
Rom*nja gestalten Begegnung in Eisenberg
In Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis lebt die zweitgrößte Roma-Community Thüringens. In der strukturschwachen Region wählen viele Menschen antidemokratisch. Es kommt häufig zu diskriminierenden Situationen. Um den Abbau von rassistischen Vorurteilen zu befördern und die Roma-Community sichtbar zu machen, lädt der Landesverband der Sinti und Roma zu einem Familien- und Kinderfest ein.
Landesverband der Sinti und Roma RomnoKher Thüringen e.V.
Eisenberg, Thüringen
Erinnerungsort für Miriam Carlebach in Hamburg gestalten
Miriam Carlebach, die Tochter des Oberrabbiners Joseph Carlebach, überlebte die Shoa durch ihre Auswanderung von Hamburg nach Palästina. Die meisten ihrer Familienmitglieder wurden von den Nazis ermordet. Seit 1983 besuchte sie Hamburg häufiger, um an das Schicksal ihrer Familie zu erinnern. Die Schulgemeinschaft des Struensee-Gymnasiums möchte nach dem Tod von Miriam Carlebach einen Erinnerungsort errichten. Dazu recherchieren die Schüler*innen des 9. Jahrgangs zunächst zu Hamburger Orten, die für Miriam Carlebach bedeutsam waren und machen diese Orte dann fotografisch sichtbar. Die Fotos werden in einer Ausstellung präsentiert, die zugänglich für die Öffentlichkeit ist.
2023/2024
Struensee Gymnasium
Hamburg
Position beziehen für Demokratie in Zittau
Seit über zwei Jahren demonstrieren Menschen im Landkreis Görlitz im Schulterschluss mit Rechtsextremen zu verschiedenen Themen: gegen Zuwanderung, gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, gegen die militärische Unterstützung der Ukraine. Mit dem "Tag der Demokratie" will die demokratische Zivilgesellschaft aus der Region ein Zeichen gegen Hetze und für Vielfalt setzen. Es wird Ausstellungen, Gesprächsrunden, Workshops und Konzerte geben.
August – Dezember 2023
Augen auf e.V.
Zittau, Sachsen
Schüler*innen aus Weilburg beschäftigen sich mit den Verbrechen des NSU
In einer Wanderausstellung werden die Verbrechen des NSU und deren gesellschaftliche Aufarbeitung beleuchtet und die Biografien der Opfer vorgestellt. Zudem wird das NSU-Netzwerk einschließlich der Verbindungen zu V-Leuten der Verfassungsschutzbehörden skizziert. Auch Stimmen der Angehörigen, die von ihrer Einschätzung des Münchener NSU-Prozess berichten, werden sichtbar. Zudem werden rechtsextreme Gewalttaten und die Perspektiven der Angehörigen auf rassistische Morde nach dem NSU, zum Beispiel in München, Halle und Hanau, dargestellt. Schüler*innen aus Weilburg werden als Peer-Coaches ausgebildet, um durch die Ausstellung zu führen. Die Ausstellungseröffnung wird durch einen Vortrag der Ausstellungsmacherin und ein Gespräch mit einem Überlebenden des NSU-Rohrbombenanschlags 1999 in Nürnbergs flankiert.
September – November 2023
Weilburg erinnert e.V.
Weilburg an der Lahn, Hessen
Konzert für Solidarität und Vielfalt für alle
Der rechtsterroristische Anschlag in Halle und Wiedersdorf im Jahr 2019 und die darauffolgenden politischen Reaktionen haben gezeigt, dass es starke Räume der Solidarität braucht. Ein Konzert für Solidarität und Vielfalt soll dazu beitragen, Erinnerungskultur kontinuierlich und vielfältig sichtbar zu machen. Parallel zum Konzert organisieren die Engagierten ein Rahmenprogramm, um gemeinsam zu diskutieren und zu lernen, was Solidarität beim Erinnern bedeutet, wie man sich gegenseitig stärken kann und wie verschiedene Perspektiven sichtbar werden können.
24. Juni 2023
Kulturbühne Neustadt e.V.
Weilburg an der Lahn, Hessen
Sensibilisieren für rechtsradikale Netzwerke in Sicherheitsbehörden
Die aktuellen Ermittlungsverfahren gegen rechtsterroristische Vereinigungen unterstreichen die Gefahren, die von Rechtsextremen in Polizei, Bundeswehr, Justiz und Verfassungsschutz ausgehen. Zuletzt wurde dies in der bundesweiten Razzia gegen mutmaßliche rechtsextreme Umsturzpläne aus dem Milieu von Reichsbürgern und AfD deutlich: Zu den Beschuldigten gehören eine Richterin und Ex-AfD-Bundestagsabgeordnete, mehrere Polizeibeamte sowie aktive und ehemalige Elitesoldaten. Gleichzeitig gehören Meldungen über immer neue rechtsextreme Chatgruppen in der Polizei inzwischen zum Alltag. Noch immer ist es der Demokratie und ihren Institutionen nicht gelungen, sich wirksam gegen Reichsbürger, Rechtsradikale und Verschwörungstheoretiker zu wappnen, die auch vor der Beteiligung an Umsturzplänen nicht zurückschrecken. Der Sammelband und begleitende Veranstaltungen machen darauf aufmerksam, wie rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern.
September 2023
Herder Verlag
Freiburg, Baden-Württemberg
Engagement gegen völkische Siedler*innen in Niedersachsen sichtbar machen
Die Initiative „beherzt“ organisiert im Umfeld Nord-Ost-Niedersachsen Vorträge bei ländlichen Vereinigungen, Kommunen, Kirchen und Schulen zu den Themen völkische Siedler*innen und rechtsextreme Strukturen. Außerdem führt die Gruppe Vorlesungen an Universitäten, Medienarbeit, Festivals und bundesweite Vernetzungstreffen zum Umgang mit völkischen Siedler*innen im ländlichen Raum durch. Um die Vernetzung innerhalb der Initiative sowie die Öffentlichkeitsarbeit wirkungsvoller zu gestalten, soll eine Webseite mit einer internen Kommunikationsplattform aufgebaut werden.
2023
Eleonore Dräger Stiftung/Gruppe „beherzt“
Ebstorf, Niedersachsen
Zweitzeug*innen aus Detmold tragen die Lebensgeschichte der Familie Herzberg weiter
Anlässlich eines Schulaustauschs begeben sich deutsche und israelische Schüler*innen gemeinsam auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens und nationalsozialistischer Täterschaft in Detmold. Die Schüler*innen sprechen mit Joanne Herzberg, deren Verwandte von den Nazis ermordet wurden. Sie beschäftigen sich mit Briefen der Familie Herzberg als historische Quellen. Ihre Gedanken und Erkenntnisse fassen die Schüler*innen in einem Podcast zusammen. Bei einer Live-Lesung und einem Podiumsgespräch wird das Projekt auch der Schulgemeinschaft und den Eltern präsentiert.
7. September 2023
Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
Detmold und Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Gedenkort KZ Uckermark gemeinsam gestalten
Im ehemaligen Jugendkonzentrationslager Uckermark für Mädchen und junge Frauen wurden zwischen 1942 und 1945 ca. 1200 Mädchen und junge Frauen von den Nationalsozialist*innen inhaftiert. Kriminalpolizei, Fürsorgesystem und SS arbeiteten zusammen und machten die Stigmatisierung der Inhaftierten als sogenannte „Asoziale und Kriminelle“ und ihre Einweisung ins Lager möglich. Der Gedenkort an das KZ Uckermark ist kein staatlich anerkannter und -finanzierter Gedenkort. Der Gedenkort ist in den letzten 25 Jahren aus ehrenamtlicher Initiative entstanden und gewachsen. Bei einem jährlichen Baucamp gestaltet die Initiative den Erinnerungsort weiter und trägt zum Gedenken an die verfolgten Mädchen und Frauen bei. Gemeinsam mit Angehörigen ehemaliger Inhaftierter setzen sich die Teilnehmer*innen mit den Biographien von Personen auseinander, die als sogenannte „Asoziale“ verfolgt wurden.
04.-13. August 2023
Initiative Gedenkort ehem. KZ Uckermark e.V.
Brandenburg
Schmerz und Wut der Betroffenen von Halle sichtbar machen
Die US-amerikanische Künstlerin Talya Feldman befand sich während des rechtsextremen Anschlags in Halle im Jahr 2019 in der angegriffenen Synagoge. Sie hat überlebt. Seither widmet sie sich in ihren Werken den Opfern rechter Gewalt. Mit der Ausstellung „Klagegedicht“ verschafft sie den Opfern des antisemitischen und rassistischen Anschlags Raum und Gehör. Sie zeigt eine Tanz-Performance, in der die Bewegungen des Körpers Emotionen wie Trauer, Wut und Hoffnung vermitteln. Aussagen von Überlebenden werden von Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt vorgetragen, die selbst Diskriminierung und Gewalt erlebt haben. Zusätzlich zur Ausstellung gibt es einen Artist Talk mit der Künstlerin.
September 2023
Stadtverwaltung Erfurt, Kulturdirektion
Erfurt, Thüringen
Gedenken an Todesopfer rechter Gewalt Hans-Georg Jakobson dauerhaft sichern
Der Todestag von Hans-Georg Jakobson jährt sich 2023 zum 30. Mal. Hans-Georg Jakobson wurde im Jahr 1993 nahe Strausberg (Brandenburg) von drei Neonazis überfallen, aus der fahrenden S-Bahn geworfen und erlag seinen schweren Verletzungen. Der damals 35-Jährigen hatte vermutlich keinen festen Wohnsitz. Seit Herbst 2022 bemüht sich der Verein zusammen mit anderen Initiativen aus der Region um die Einrichtung eines festen Gedenkortes.
Juli – Dezember 2023
Alternatives Jugendprojekt 1260 e.V.
Strausberg, Brandenburg
Flagge zeigen gegen Rassismus im ländlichen Niedersachsen
Im ländlich geprägten Landkreis Uelzen sind völkische Siedler*innen ansässig. Mit dem „Say it loud! - Festival gegen Rassismus“ wollen Engagierte vor Ort deutlich machen, dass es auch in strukturschwachen Regionen viele Menschen gibt, die für Demokratie, Weltoffenheit und Solidarität einstehen. Gemeinsam mit anderen regionalen Initiativen machen die Organisator*innen mit Redebeiträgen, Workshops, Infoständen und Musik auf rechtsextreme Strukturen aufmerksam und zeigen Flagge gegen Rechtsextremismus.
9. September 2023
Uelzen bleibt bunt e.V.
Uelzen, Niedersachsen
Völkisches Siedeln im Harz problematisieren
Im Umkreis von Harzgerode in Sachsen-Anhalt sind völkische Siedler*innen, Reichsbürger*innen und einige rechtsesoterischen Heilkundler*innen ansässig. Die demokratisch Engagierten aus der Region wollen sich deutlich von der Menschenfeindlichkeit von Rechtsextremen und Verschwörungsideolog*innen abgrenzen. Bei einer Vernetzungs- und Bildungsveranstaltung informieren sie sich über die Anastasia Bewegung und das völkische Siedlungsprojekt Weda Elysia und tauschen sich über Handlungsmöglichkeiten aus.
06.-08. Oktober 2023
Freundeskreis der Gemeinschaft in der Heilstätte Harzgerode e.V.
Harzgerode, Sachsen-Anhalt
Rechtsextreme Aktivitäten im Vogtland aufzeigen
In Plauen und dem Vogtland sind antidemokratische Akteure aktiv, von der Partei "Der III. Weg" bis zu den „Freien Sachsen“. Mit einer Dokumentationsplattform für Plauen und den Vogtlandkreis sollen durch Hintergrundberichte und Analysen rechtsextreme Aktivitäten und Strukturen aufgezeigt werden. Dadurch soll auch die Bedrohungslage für Zivilgesellschaft und von Rassismus Betroffene sichtbar werden.
2023
colorido e.V.
Plauen, Sachsen
Recht gegen Rechtsextremismus nutzen
Rechtsextreme verstehen das Recht als Arena ihrer politischen Kämpfe und versuchen, es für ihre Zwecke auszunutzen. Um sich besser wehren zu können, müssen diese Versuche dokumentiert werden und die Kenntnis über rechtliche Möglichkeiten in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremen ausgelotet werden. Im Report gegen Rechts 2023 beschreiben prominente Journalist*innen und andere Expert*innen die wichtigsten Fälle vom Strafprozess zum NSU 2.0 über Holocaustrelativierungen bei Demonstrationen und die Rückkehr eines vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Richters.
Januar 2023
Autor*innenkollektiv
Berlin
Buchholz erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus
Seit dem Jahr 1996 wird in Buchholz am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Jahr 2024 erinnert der Kunstverein Buchholz an sechs Künstler*innen, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und deren Kunstwerke verboten wurden. Ein Schüler*innenchor begleitet die Gedenkfeier durch ein Musikprogramm mit Liedern von Ilse Weber, die 1944 im Ausschwitz Birkenau ermordet wurde. Die Geschichte der verfolgten Künstler*innen und deren Schaffen werden nachfolgend in der Ausstellung im Kunstverein Buchholz präsentiert.
Januar – Februar 2024
Kunstverein Buchholz i. d. Nordheide
Buchholz in der Nordheide, Niedersachsen
Erinnerungsort für von den Nationalsozialisten zerstörte Synagoge errichten
Die 1898 geweihte ehemalige jüdisch-orthodoxe Gemeinde in Kassel wurde von den Nationalsozialsten zerstört. Bis heute gab es keinen Ort der Erinnerung. Um einen aktiven Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten und ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, errichten Engagierte vor Ort eine Gedenkstele und laden zur Einweihung ein.
November 2023
Deutsch-Israelische Gesellschaft Kassel
Kassel
Wandbild in Chemnitz erinnert an die Opfer des NSU
Im Heckert-Gebiet, einem der größten Plattenbaugebiete der ehemaligen DDR, konnten sich Neonazis in den 1990er Jahren weitgehend ungestört radikalisieren. Als das Kerntrio des NSU 1998 in den Untergrund ging, wohnte es zunächst für mindestens zweieinhalb Jahre in Chemnitz – davon einen Großteil im Heckert-Gebiet. Mit einem großformatigen Wandbild, gestaltet im engen Austausch mit den Angehörigen der Ermordeten, halten die Engagierten aus Chemnitz die Erinnerung an die NSU-Opfer wach, machen auf das andauernde Problem des Rechtsextremismus aufmerksam und laden Angehörige und Anwohner*innen zum Gedenken ein.
September - Oktober 2023
Wall & Space e.V.
Chemnitz, Sachsen
Schüler*innen aus Niedersachsen zeigen Flagge gegen Rassismus
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg und auch an der Schule in Clenze wird immer wieder rechtsextremes Gedankengut, rassistische Vorurteile und Holocaustleugnung offen geäußert. Schüler*innen und Lehrkräfte wollen das nicht so stehen lassen. Mit einem antirassistischen Multimediaprojekt setzen sie sich mit vielfältigen Formaten wie Musical, Theateraufführung und Ausstellung in der Schule und im Landkreis gegen Rassismus ein.
September 2023 - Juli 2024
Förderverein Drawehn-Schule Clenze e.V.
Clenze, Niedersachsen
Kelkheim steht auf gegen Rassismus
Dier Stadt Kelkheim setzt ein Zeichen gegen Rassismus. Durch die Ortseingangsschilder wird der Aufruf "Stadt gegen Rassismus" für die Stadtgesellschaft sichtbar. Zusammen mit der Operette Frankfurt wird ein Theaterstück entwickelt, in dem Alltagsgeschichten von Jugendlichen und Erwachsenen, die von Rassismus betroffen sind, erzählt werden.
Januar – Dezember 2024
Ausländerbeirat der Stadt Kelkheim
Kelkheim
Rechtsextreme Orte in Zwickau sichtbar machen
Mit einer Performance im öffentlichem Raum machen die Künstler*innen auf die Spuren und Orte der extremen Rechten in Zwickau aufmerksam, so auch auf die Räumlichkeiten der Partei III. Weg.
November 2023
Roter Baum e.V. Zwickau
Zwickau
Bildung für Kinder in Neubrandenburg sicherstellen
Das Projekt „Ein Quadratkilometer Bildung Neubrandenburg (km2 Bildung NB) begleitet in den acht Bildungseinrichtungen des Stadtteils täglich fast 2.000 Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen sind von Armut betroffen. Die Pädagogische Werkstatt des Projekts koordiniert Aktivitäten wie Lese- und Sprachförderung und schafft niedrigschwellige Angebote für die ganzen Familien. So leisten die Pädagog*innen auch wertvolle Prävention gegen die demagogischen Angebote rechtsextremer „Kümmerer“ in der Region.
Januar – Dezember 2024
RAA - Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Neubrandenburg Oststadt
Schüler*innen in Thüringen lernen jüdisches Leben kennen
In vier Städten in Thüringen setzen sich Schüler*innen mit jüdischer Geschichte und jüdischem Leben vor Ort auseinander. Durch Workshops und Gesprächsangebote soll das Wissen und Bewusstsein zu den bis jetzt in den Schulen unterrepräsentierten Themen jüdischer Gegenwart, Religion und Identität erweitert werden.
Förderverein für jüd. israel. Kultur Thüringen e.V.
Thüringen
Fachstelle Rechtextremismus und Familien führt ihre Arbeit fort
Mit Beratungsangeboten an Einzelpersonen, Familien und Angehörige sowie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe setzt sich die Fachstelle RuF in Bremen und bundesweit gegen Rechtsextremismus ein, bildet Multiplikator*innen aus und unterstützt Betroffene. Die Fachstelle bündelt als Dachstruktur die Kenntnisse und Kompetenz und führt Expert*innen aus Rechtsextremismus und den Regelstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe zusammen.
Januar – Dezember 2024
LidiceHaus GgmbH
Bremen
Lehrkräfte für Menschenfeindlichkeit sensibilisieren
Bei der Konferenz an der Max-Brauer-Schule in Hamburg setzt sich das Schulpersonal mit dem Themen Rassismus und Diversität auseinander. Die Vermittlung von Anti-Diskriminierungsstrategien im Alltag, Methoden der diskriminierungskritischen Analyse von Unterrichtsmaterialien, Sensibilisierungstraining „Trans* in der Schule“ und Strategien für den Umgang mit Queerfeindlichkeit, Antiziganismus, Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus bilden die Schwerpunkte der Fortbildung.
April 2024
Schulverein der Max Brauer Schule e.V.
Hamburg
Verbandsarbeit des VBRG e.V. stärken, Betroffene unterstützen
Der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt baut 2024 das Monitoring zu rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt aus, unterstützt Betroffene in mehreren Beratungsstellen, bitten Fortbildungsmaßnahmen für Berater*innen. Ein Schwerpunkt in dem Jahr ist die Sensibilisierungsarbeit für die besondere Situation von Betroffenen rechtsterroristischer Gewalt.
Januar - Dezember 2024
Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
VBRG e.V.
Berlin
Junge Menschen entwickeln Podcast zu solidarischen Strategien im Umgang mit Krisen
Weltweite Multi-Krisen werden zu einer Belastungsprobe für Demokratien. Rechtsextreme Gruppen besetzen das Thema und verbreiten Angst, Misstrauen und Demokratiefeindlichkeit. Mit einer Podcast-Reihe drehen junge Menschen mit und ohne Migrationserfahrung den Spieß um. Sie entwerfen ein starkes Gegen-Narrativ: In Krisen und Katastrophen entstehen Altruismus, Gemeinschaften gegenseitiger Hilfe und Einfallsreichtum. Bei einem Abschlussevent werden die Podcasts einem breiten Publikum aus Kunst und Kultur, Bildung und Politik vorgestellt.
Februar - November 2024
Schule des Provisorischen e.V.
Berlin
Conne Island fit machen gegen Rassismus
Im selbstverwalteten Leipziger Jugendkulturzentrum Conne Island waren es meist Betroffene von Rassismus selbst, die auf Rassismus aufmerksam machen und dagegen vorgehen mussten. Dies wollen die Aktiven nun ändern. In einem zweitägigen Training reflektieren die Festangestellten und Ehrenamtlichen des Vereins eigene rassistische Denk- und Gefühlsmuster und diskutieren Möglichkeiten, um gegen Rassismus vorzugehen.
20.-21. Januar 2024
Projekt Verein e.V.
Leipzig, Sachsen
Engagement gegen Rechtsextremismus in der Sächsischen Schweiz stärken
Im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres lernt ein*e Jugendliche*r die Arbeit des Vereins Aktion Zivilcourage e.V. kennen und unterstützt Projekte gegen Rechtsextremismus und Verschwörungsmythen in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Januar - Dezember 2024
Aktion Zivilcourage e.V.
Pirna, Sachsen
Amadeu Antonio gedenken
Anlässlich des 33. Todestages von Amadeu Antonio, der 1990 in Eberswalde aus rassistischen Motiven von Neonazis ermordet wurde, organisiert der Afrikanische Kulturverein Palanca e.V. eine Gedenkveranstaltung im Rahmen der Kampagne „Light Me Amadeu“. Im Anschluss an die Kranzniederlegung und das Gedenken findet eine Lesung der rassismuskritischen Autorin Sharon Dodua Otoo als „1. Eberswalder Impuls“ statt.
06. Dezember 2023
Palanca e.V.
Eberswalde, Brandenburg
Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus im Saale-Orla-Kreis
Angesichts der Ausbreitung rassistischen und rechtsextremen Gedankenguts im Saale-Orla-Kreis und im kommenden Jahr bevorstehender Wahlen sind die Engagierten um die zukünftige Entwicklung der Region besorgt. Um dagegen ein deutliches Zeichen zu setzen, veranstalten sie ein Stadtfest unter dem Motto „Dorfliebe für alle – Saale-Orla-Kreis für Solidarität und Respekt“. Hier wird durch Redebeiträge, Musik, eine Aktionsküche und die Präsenz regionaler Akteur*innen der demokratischen Zivilgesellschaft deutlich gemacht, dass für rechtsextremes und menschenverachtendes Gedankengut im Saale-Orla-Kreis kein Platz ist.
06. Januar 2024
Pößneck Alternativer Freiraum e.V.
Schleiz, Thüringen
Geflüchtete Jugendliche setzen sich mit der Shoa auseinander
Antisemitismus in arabischen Ländern bezieht sich häufig auf antisemitische Stereotype aus dem Nationalsozialismus. Nicht selten wird die Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen*Juden im Holocaust verharmlost oder gar gerechtfertigt. Die Geschichte der europäischen und insbesondere deutschen Judenverfolgung wird in der arabischen Welt nicht unterrichtet. Um antisemitischen Einstellungen entgegenzuwirken, setzen sich Jugendliche mit Migrations- oder Fluchtgeschichte in einer Austausch- und Workshopreihe mit der Geschichte des Holocaust, gegenwärtigem Antisemitismus, jüdischem Leben heute und Erinnerungskultur auseinander. Die Teilnehmenden sind eingeladen sich in einem transkulturellen Netzwerk von Aktiven gemeinsam gegen Antisemitismus und andere Abwertungsideologien zu engagieren.
April - September 2024
Aktion für Menschenrechte e.V.
Flensburg, Schleswig-Holstein
Mit feministischer Selbstbehauptung gegen den gesellschaftlichen Backlash angehen
Der Bundesfachverband feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung e.V. richtet jährlich einen öffentlichen Fachtag für Trainer*innen und weitere Interessierte aus. 2024 sollen die Themen Geschlechtervielfalt, Transfeindlichkeit sowie antifeministische und rechte Gewalt im Fokus stehen. In den Workshops werden Strategien gegen den gesellschaftlichen Backlash und zum Schutz und zur Solidarität mit trans Frauen, angesichts ihrer spezifischen Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen diskutiert.
27.-28. Januar 2024
Bundesfachverband feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung e.V.
Mainz, Rheinland-Pfalz
Queeres Leben im bayerischen Bad Neustadt feiern
Nach einem homofeindlichen Angriff auf ein schwules Paar gründeten Engagierte in Bad Neustadt den Verein Pride NES. Mit dem Fest der Vielfalt für queere Personen, Freund*innen und Verbündete wollen sie vielfältige queere Lebensrealitäten feiern, die Öffentlichkeit über queerfeindliche Vorurteile und Diskriminierung aufklären und Begegnung ermöglichen.
01. Juni 2024
Pride NES e.V.
Bad Neustadt, Bayern
Vernetzen gegen Rechtsextremismus im südwestlichen Brandenburg
In einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis stellen sich Aktive im südwestlichen Brandenburg gegen den zunehmenden Rechtextremismus in der Gesellschaft. Anlässlich der Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen 2024 in Brandenburg, bei denen hohe Wahlergebnisse für rechtsextreme Parteien drohen, bringt das Bündnis Menschen und Initiativen zusammen und stärkt sie in ihrem Engagement für Menschenrechte. Geplant sind zahlreiche Veranstaltungen zur Vernetzung, zum Austausch, zur kreativen Ideenentwicklung, zur Planung von Aktionen und zur Weiterbildung.
März - November 2024
Stadt-Land.move - Werkstatt für sozial-ökologischen Wandel e.V.
Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg
Über Antisemitismus und Wissenschaftsfeindlichkeit aufklären
Antisemitismus und Verschwörungsideologien treten in allen gesellschaftlichen Bereichen immer offener zu Tage. Verbunden sind sie häufig mit einer Wissenschaftsfeindlichkeit, die sich unter anderem während der Corona-Pandemie zeigte und auch zu Anfeindungen und Drohungen gegenüber Wissenschaftler*innen führte. Bei einer Podiumsdiskussion diskutieren Gäste aus Politik und Wissenschaft die Verbindungen von Antisemitismus und Wissenschaftsfeindlichkeit.
18. Januar 2024
Verein zur Förderung der Bet Tfila e.V.
Braunschweig, Niedersachsen
In linken Subkulturen die eigene Debattenkultur reflektieren
Immer wieder kommt es auch in linken Subkulturen zu antisemitischen, rassistischen, sexistischen oder anderen diskriminierenden Vorfällen. Die Engagierten eines Dresdner Musikclubs organisieren eine Diskussionsveranstaltung zur niedrigschwelligen Auseinandersetzung mit Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, deren intersektionaler Verschränkung und der Debattenkultur in linken Subkulturen.
objekt klein a e.V.
Dresden, Sachsen
Schüler*innen entwickeln Kurzfilm über Rassismus, Polizeigewalt und Diskriminierung
Im Rahmen eines Filmprojekts beschäftigen sich Schüler*innen der Integrierten Gesamtschule Badenstedt mit Diskriminierung, Polizeigewalt, Flucht und Zivilcourage. Anlass für das Projekt sind Erlebnisse mit Rassismus und Polizeigewalt von Schüler*innen und Lehrer*innen der Schule. In Zusammenarbeit mit einem Hannoveraner Schauspieler und Autor entwickeln die Schüler*innen einen Kurzfilm zum Thema Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen. Dabei lernen die Jugendlichen die wichtigsten Elemente des Filmdrehs kennen und wenden sie anschließend selber an. Sie übernehmen Rollen und wirken an der technischen Umsetzung mit. Der Film wird bei einer öffentlichen, interaktiven Abschlussveranstaltung aufgeführt und dem Bundesnetzwerk Schule ohne Rassismus zur Verfügung gestellt.
Januar - Dezember 2024
Hakili-So/Haus der Bildung e.V.
Hannover, Niedersachsen
Bei Vortragsreihe über Diskriminierung und menschenfeindliche Einstellungen im Rap diskutieren
In der HipHop-Kultur und speziell im Rap sind Sexismus, Antifeminismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus verbreitet. Den Sexismus der Szene problematisierten Betroffene mit dem Hashtag #deutschrapmeetoo. Mit der Vortragsreihe „Agora Berlin“ adressieren Engagierte diese Probleme und forcieren einen Kulturwandel in eine menschenfreundlichere Richtung. Die unterschiedlichen Themen werden in Vorträgen mit anschließender Diskussion besprochen und anschließend durch Podcast und Texte mit einer breiten überregionalen Öffentlichkeit geteilt.
Februar - Dezember 2024
Forum für HipHop und postmännliche Realness gUG
Berlin
Bekämpfung von Antisemitismus bundesweit stärken
Beim Bundesweiten Arbeitstreffen zur Antisemitismusbekämpfung kommen Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen und erarbeiten Strategien für die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus. Beim diesjährigen Treffen liegt ein Schwerpunkt auf aktuellen Herausforderungen im Kontext des Angriffs der Hamas auf Israel sowie den Entwicklungen im Bereich Rechtsextremismus.
02. - 03. Dezember 2023
IIBSA e.V.
Berlin
Begegnung schaffen und Vorurteile abbauen in Neubrandenburg
Durch gemeinsame Aktivitäten wie interaktive Workshops und gemeinsames Singen schaffen die Aktiven des Vereins Latücht Raum für positive Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse für ukrainische geflüchtete Kinder und ihre Familien und andere Anwohner*innen in Neubrandenburg. So stärken sie den Zusammenhalt vor Ort, unterstützen die Ukrainer*innen bei Spracherwerb und bewirken durch Begegnungen einen Abbau von Vorurteilen. Angesichts der Präsenz extrem rechter Akteur*innen in der Region soll auch die lokale Zivilgesellschaft gestärkt werden, um gemeinsamen gegen Rechtsextremismus vorzugehen.
Januar - März 2024
Latücht – Film und Medien e.V.
Neubrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
Mit Theater die Erinnerung an NS-Krankenmorde wachhalten
Schüler*innen und Lehrkräfte des Ernst-Mach-Gymnasiums setzen sich bereits seit einigen Jahren mit den nationalsozialistischen Morden an Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranken in der sogenannten „Heil- und Pflegeanstalt“ des bayerischen Ortes Haar auseinander. Mit einem dokumentarischen, performativen Theaterprojekt wird die Erinnerung an die Verbrechen aufrechterhalten und Raum für Empathie und Reflexion geschaffen. Im Vorfeld beschäftigen sich die Teilnehmenden durch Gedenkstättenbesuche und Recherchen vor Ort mit der Thematik. Gemeinsam wird die Inszenierung entwickelt und das Stück an unterschiedlichen Orten in Deutschland aufgeführt.
Januar 2024 - Mai 2025
Verein der Förderer und Freunde des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar e.V.
Haar, Bayern
Auf Tour gegen rechte Raumnahme in Sachsen
Mit einer mobilen Ausstellung, dem politischen Gruselkabinett, gehen die Aktiven des tvBUNT im Landkreis Bautzen und im Erzgebirge auf Tour. Sie leisten politische Aufklärungsarbeit, bringen die Vernetzung der demokratischen Zivilgesellschaft voran und setzten so der rechtsextremen Raumnahme etwas entgegen. Die Ausstellung macht rassistische Ereignissen und Entwicklungen im Landkreis Bautzen sichtbar und weist auf die Gefahren durch Rechtsextremismus und die starke Vernetzung von extrem rechten Akteur*innen hin. Außerdem werden Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Gegenstrategien aufgezeigt und ein Raum zum Austausch geschaffen.
Dezember 2023 - Dezember 2024
trägerverBUNT
Landkreis Bautzen, Sachsen
Gefördert im Rahmen der Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“
Kuseler*innen wehren sich gegen rechte Vereinnahmung
Mit dem Kauf von Immobilien nehmen rechtsextreme Gruppierungen in der Region Raum ein. Lokale Aktivist:innen setzen mit dem „Kein Bock auf Nazis“- Festival ein Zeichen gegen die rechtsextreme Ideologie und ihre Apologet*innen und bieten eine Plattform für regionale Vernetzung und Austausch zwischen demokratischen Initiativen.
1. Juli 2023
Kontaktstelle Holler e.V.
Kusel, Rheinland-Pfalz
In Buchholz an Kolong Jamba und andere Todesopfer rechter Gewalt erinnern
Kolong Jamba wurde 1993 in einem Zug bei Buchholz niedergestochen. Der Täter wurde nur auf Bewährung verurteilt, Rassismus wurde als Tatmotiv negiert. Bis heute ist der Tod von Kolong Jamba in Buchholz nicht aufgearbeitet. In Erinnerung an ihn und andere Todesopfer rechter Gewalt werden zahlreiche Veranstaltungen, wie Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Stadtrundgänge durchgeführt. An seinem 30. Todestag wollen die Aktiven inoffiziell den „Kolong Jamba Platz“ in Buchholz einweihen, nachdem eine offizielle Umbenennung durch den Buchholzer Bauausschuss abgelehnt wurde.
06. - 21. Dezember 2023
Wohn- und Ferienheim Heideruh e.V.
Buchholz, Niedersachsen
Engagierte stellen sich der rechten Hetze gegen Kommunalpolitiker*innen entgegen
Immer mehr Kommunalpolitiker*innen sind betroffen von Hass und Hetze. Als Mandatsträger*innen im niedersächsischen Gifhorn Stellung für den lokalen CSD bezogen, wurden sie mit rechtem Hass überschüttet. Engagierte des Queeren Netzwerks Gifhorn wollen Anfeindungen gegen Mandatsträger*innen" im ländlichen Raum durch Vernetzungs- und Sensibilisierungsveranstaltungen und eine „Erste-Hilfe-Broschüre“ entgegenwirken und betroffene Kommunalpolitiker*innen und zivilgesellschaftliche Engagierte stärken.
Januar 2024 - Dezember 2025
Queeres Netzwerk Gifhorn e.V.
Gifhorn, Niedersachsen
Solidaritäts-Festival für Hanau organisieren
Im Jahr 2021 haben demokratisch Engagierte aus Oldenburg zum ersten Mal ein Festival in Solidarität mit den Betroffenen und in Gedenken an die Opfer des rassistischen Terroranschlags in Hanau veranstaltet. Auch in diesem Jahr wird das Festival stattfinden. Mit unterschiedlichen Formaten wie Filmen, einer Ausstellung und Workshops wollen die Organisator*innen einen Ort der Erinnerung, des Empowerments und der Auseinandersetzung mit rassistischen Strukturen schaffen. Auch die Mutter des in Hanau ermordeten Ferhat Unvar, die eine Bildungsinitiative mit dem Namen ihres Sohnes gegründet hat, wird gemeinsam mit Jugendlichen aus der Initiative Workshops und Redebeiträge mitgestalten. Das Festival stärkt auch die Vernetzung der lokalen Zivilgesellschaft, die mit Infoständen präsent ist.
26. August 2023
Medienbüro Oldenburg e.V.
Oldenburg, Niedersachsen
