Der Leipziger „Kreuzer“ berichtet von einer Schändung des Gedenkorts Josephstraße 7 in Leipzig. Unbekannte reißen Glastafeln, die an die Ermordung und Vertreibung Leipziger Jüdinnen*Juden erinnern, gewaltsam aus ihrer Verankerung und stoßen diese um. Auf den Glasplatten ist der Inhalt eines Briefes graviert, den die Shoah-Überlebende Amalia Schniangel aus den USA an die Leipziger Stadtverwaltung richtete. Sie war 1998 von der Stadt aufgefordert worden, Grundsteuer für das Haus zu zahlen, aus dem sie im Oktober 1938 im Rahmen der „Polenaktion“ vertrieben worden war. Seit 2012 erinnert der Gedenkort mithilfe der Glasplatten an die Leerstelle, die die Vertreibung und Ermordung der Jüdinnen*Juden hinterlassen hat. Der „Kreuzer“ weist außerdem darauf hin, dass laut der Initiative „Kleinzschocher“ unweit des Gedenkortes am selben Tag ein provisorischer Stolperstein gestohlen und in den Müll geworfen wird.
Vorfalltyp: Sachbeschädigung und Schändung