Bei einer Kundgebung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in Glauchau relativiert eine Rednerin die Shoah, indem sie Anfeindungen von in Deutschland lebenden Russ*innen im Kontext des Ukraine-Kriegs mit der Shoah gleichsetzt. Konkret sagt sie: „Russische Läden werden beschmiert, werden zerstört […] das erinnert an dunkelste Zeiten. Früher waren es die Ju-, aber das darf man ja nicht mehr sagen“. Damit deutet die Rednerin auf eine „Meinungsdiktatur“ hin. Ein weit verbreitetes antisemitisches Narrativ. Zudem reproduziert die Rede diverse antisemitische Verschwörungserzählungen und behauptet „Nazi“ sei ein Codewort und stünde originär für „Nationale Zionisten“. Damit werden Jüdinnen*Juden zu Täter*innen verdreht (Täter-Opfer-Umkehr) und die Geschichte relativiert.
Diese Argumentation ist zudem in der Reichsbürger*innenszene verbreitet.
Vorfalltyp: Kundgebungen, Demonstrationen, Veranstaltungen