Am Münchner Odeonsplatz versammeln sich laut RIAS Bayern etwa 600 Menschen unter dem Titel „Demonstration in Solidarität mit Palästina“ zu einer Kundgebung, auf der zahlreiche antisemitische Äußerungen dokumentiert werden. Zu Beginn wird beispielsweise ein offener Brief verlesen, in dem Israel der „Apartheid“ und „ethnischen Säuberung“ bezichtigt wird – eine Falschbehauptung und damit Dämonisierung und Delegitimierung des jüdischen Staates. Ferner werden über Lautsprecheranlagen auch die gewalt- und terrorverherrlichenden Parolen „Intifada bis zum Sieg“ sowie „From the river to the sea, Palestine will be free“ skandiert. Letztere impliziert den Wunsch, Israel von der Landkarte zu tilgen. Auch der Ausdruck „Babymörder“, der klaren Bezug auf die sogenannte Ritualmordlegende nimmt, wird vernommen. Letztere hat ihren Ursprung im Mittelalter und beschuldigte Jüdinnen*Juden, christliche Kinder zu entführen, um diese zu ermorden und deren Blut für satanische Rituale zu verwenden. Mit dem Satz „One Holocaust does not justify another“ auf einem Schild wird zudem behauptet, Israel vollziehe an den Palästinenser*innen einen „Holocaust“ – eine eindeutige Täter-Opfer-Umkehr sowie Relativierung der Shoah.
Vorfalltyp: Kundgebungen, Demonstrationen, Veranstaltungen