Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Neu erschienen: Broschüre zu „Frauen und Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern“

Rechtsextreme Frauen laufen häufig in den ersten Reihen und sollen den Aufmärschen von Neonazis einen >bürgerlichen Anstrich< geben

Der Verein Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern hat die neue Broschüre „Frauen und Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern“ veröffentlicht. Erarbeitet wurde die Handreichung im Auftrag des Landesfrauenrates Mecklenburg-Vorpommern und in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung. Die Veröffentlichung macht Frauen als Akteurinnen der rechtsextremen Szene sichtbar und bietet Informationen und Handlungsempfehlungen zum Thema.

Die Betätigungsfelder rechtsextremer Frauen sind vielfältig: Sie arbeiten in sozialen Berufen, engagieren sich ehrenamtlich oder sitzen in kommunalen Vertretungen. Zunehmend organisieren sich Frauen in rechtsextremen Organisationen – ihr politisches Wirken wird oft übersehen. Über Marianne Pastörs hieß es nach ihrem Einzug in den Stadtrat von Lübtheen etwa, sie sei „anders als die anderen Braunen“. Sie beschreibt sich selbst als „Unternehmerin, Hausfrau und Mutter“, doch ist nicht nur Ehefrau von Udo Pastörs, der für die NPD im Schweriner Landtag sitzt, sondern rührige Parteiaktivistin. Im „Ring Nationaler Frauen“, einer NPD-Unterorganisation, wirbt sie für ein biologistisches Frauen- und Familienbild.

„Wenn rechtsextreme Frauen von Familie oder Erziehung sprechen, erscheinen ihre rassistischen Einstellungen für viele Menschen erst einmal weit weg“, erklärt Janna Petersen von Lola für Demokratie in MV. Häufig können sich rechtsextreme Frauen ungestört in Kita und Schule engagieren, Kinderfeste und Krabbelgruppen organisieren. „Es ist Teil der Strategie, sich unpolitisch zu geben, um rechtsextreme Ideologien zu verbreiten“, so Dr. Heike Radvan, Leiterin von Lola für Demokratie in MV. „Wichtig ist es, das Problem zu benennen und Position zu beziehen. Die Handreichung bietet Information und Hilfestellung für Menschen, die in Alltag, Beruf und Ehrenamt mit rechtsextremer Ideologie konfrontiert sind.“

Die 76-seitige Broschüre blickt aus einer geschlechtersensiblen Perspektive auf die Ausprägung rechtsextremer Szenen. In Überblicksartikeln wird beschrieben, welche Rollen Frauen in der Szene einnehmen. Weitere Artikel nehmen bestimmte Themen und Strategien in den Fokus: Erziehung und Familie, Brauchtum und Umweltschutz, demografischer Wandel, sexueller Missbrauch, Sport und Vereinsarbeit. Ein Service-Teil verweist auf Beratungsangebote, die Unterstützung im Umgang mit Rechtsextremismus bieten.

Der Verein Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern ist aus dem Projekt „Lola für Ludwigslust“ der Amadeu Antonio Stiftung hervorgegangen und setzt sich seit 2008 für eine geschlechterreflektierende Perspektive in der Arbeit gegen Rechtsextremismus und für demokratische Vielfalt im Bundesland.

Die Broschüre steht hier zum Download bereit und kann per E-Mail bestellt werden unter: info@lola-fuer-lulu.de

Weiterlesen

Christopher W Beitragsbild
Todesopfer rechter Gewalt

Sächisches Innenministerium macht homofeindlichen Foltermord nachträglich unsichtbar

Am 17. April 2018 wird der 27-jährige Christopher W. von drei Rechtsextremen aus queerfeindlichen Motiven brutal gefoltert und umgebracht. Das sächsische Innenministerium erfasst Christopher W. 2019 zunächst als Todesopfer rechter Gewalt in der Statistik politisch motivierter Gewalt. Eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Juliane Nagel enthüllt nun, dass diese Einstufung seit November 2024 nicht mehr gilt.

495151682-1280x720

Bundestagswahl 2025: Das Problem ist nicht Einwanderung – das Problem ist gewaltvolle Männlichkeit

Seit Beginn des Jahres wurden bereits 17 Frauen in Deutschland ermordet. Trotzdem spielen Femizide in der sicherheitspolitischen Debatte kaum eine Rolle. Eine wirkungsvolle Sicherheitspolitik darf sich nicht an rassistischen Feindbildern abarbeiten, sondern muss patriarchale Strukturen und gewaltvolle Männlichkeit klar als das benennen, was sie sind: eine Gefahr für Frauen, queere Menschen – und letztlich für die gesamte Demokratie.

Demokratie spricht Beitragsbild(8)
Demokratie Spricht - Impulse zur Bundestagswahl

Patriarchat reloaded – Wie Antifeminismus Wahlen gewinnt // 17.02. // 19:00 Uhr

Hier erfährst du, wie antifeministische Strategien weltweit eingesetzt werden, um Wahlen zu gewinnen. Die Folgen sind gravierend: Rückschritte bei Gleichstellung, Gewaltschutz und Selbstbestimmung. Antifeminismus ist nicht nur eine Gefahr für Frauen, Queers und trans Personen, er verbindet menschenfeindliche Ideologien wie Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Warum ist Antifeminismus eine Gefahr für die Demokratie?
Darüber sprechen u.a.:
– Annika Brockschmidt (Autorin, Journalistin, Podcasterin, Expertin für US-Politik)
– Tara-Louise Wittwer (Kolumnistin, Autorin, Content Creatorin @wastarasagt, Format „TikToxic“)
– Sabine Herberth (Antifeminismus-Expertin der Amadeu Antonio Stiftung)
– Fikri Anıl Altıntaş (Autor und Publizist zu Männlichkeiten und Antifeminismus)

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.