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Störstrategien in der Kommentarspalte begegnen: Shitstorm/Hassangriff

Störstrategien in der Kommentarspalte begegnen: Shitstorm/Hassangriff

Eine erstarkende extreme Rechte hat in der jüngsten Vergangenheit zu andauernden Drohgebärden gegenüber der Zivilgesellschaft geführt. Koordinierte Hassangriffe über Soziale Netzwerke spielen dabei eine zentrale Rolle. Solche Angriffe sind extrem belastend und haben einen massiven Einfluss auf Arbeitsroutinen. Innerhalb von Stunden werden eure Kommunikationskanäle von provozierenden, beleidigenden oder menschenfeindlichen Kommentaren überflutet. Jede Reaktion löst neue Gegenreaktionen aus. Du und dein Team müssen blitzschnell und unter permanenter öffentlicher Beobachtung Entscheidungen treffen. Bricht der Hass gerade von allen Seiten auf deine Kanäle herein?

Überschrift: So kannst du reagieren

Bildet ein Krisenteam und handelt solidarisch

Es ist für alle schwer – aber allein noch schwerer. Legt fest, wer Entscheidungen treffen darf, klärt Verantwortlichkeiten und informiert alle im Team über die Situation. Es kann sehr belastend sein, für mehrere Stunden oder sogar Tage solchen Angriffen und Hassbotschaften ausgesetzt zu sein. Achtet deshalb gut aufeinander: Unterstützt euch im Team und verteilt die kräftezehrenden Aufgaben auf mehrere Schultern. Das kann zum Beispiel bedeuten: Lasst das Projekttelefon rotieren und sichtet auch die am stärksten betroffenen Mailaccounts abwechselnd.

Erklärt, was euch passiert. Ein Shitstorm erhöht die Reichweite eurer Seite oder eines einzelnen Posts. Es ist denkbar, dass Personen auf eure Seiten kommen, die grundsätzlich mit euren Inhalten sympathisieren, aber durch die Vielzahl negativer Kommentare verunsichert werden. Helft diesen Leuten zu verstehen, was gerade passiert.

„Wir erleben derzeit einen organisierten Online-Angriff aus verschwörungsideologischen Kreisen. Es wird dazu aufgerufen, uns mit negativen Kommentaren und Bewertungen zu überziehen. Hintergrund ist, dass wir uns deutlich gegen rechtsextreme und menschenfeindliche Inhalte positionieren. Für konstruktive Debatten und sachliche Kritik sind wir immer offen – aber nicht für Verschwörungsideologien oder Hate Speech.“

Macht eure Standpunkte klar

Wenn eurer Organisation immer wieder das Gleiche vorgeworfen wird, dann publiziert ein  Statement, indem ihr zu den wichtigsten Vorwürfen Stellung bezieht. Sinngemäß sollte es auf allen Kanälen die gleichen Aussagen beinhalten, selbst wenn ihr die Tonalität anpasst (one-voice-policy). Bestimmt die Grundaussage und fragt euch: Was wollen wir kommunizieren? Welche Punkte sind uns wichtig? Mit welcher Tonalität und über welche Kanäle wollen wir uns äußern? Veröffentlicht ein solches Statement auf der Homepage und/oder auf euren Social-Media-Seiten. Schreibt es fundiert und sicher – was nicht wasserdicht ist, kann die nächste Welle auslösen.

Standardantworten sparen Zeit und Nerven

Störstrategien werden häufig mit aktuell diskutierten Themen und unterschiedlichen Formen von Hate Speech verbunden. Gegenargumente und Formulierungsvorschläge findest du in der Übersicht zu allen Argumentationshilfen. Das Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher*innen hilft dabei, die richtigen diskriminierungskritischen Begriffe für deinen Moderationsalltag zu finden. Bei Belltower.News findest du aktuelle Informationen zu Gesprächs- und Kommunikationsstrategien.

Überschrift: Weiterlesen

Die Broschüre Wie kommen wir durch den Shitstorm? 10 Antworten für die digitale Zivilgesellschaft beantwortet die drängendsten Fragen, falls du mit einem Hassangriff zu kämpfen hast.

 

Entwickle für deine Organisation eine auf eure Bedürfnisse und Ressourcen zugeschnittene Strategie gegen Shitstorms: Mit unserem kostenfreien Anti-Shitstorm-Kurs. Im Kurs erfährst du, wie ihr im Ernstfall sprech- und handlungsfähig bleibt.

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Anti-Shitstorm-Kurs

In diesem E-Mail-Kurs lernen Sie, wie Sie einen rechtsextremen Hassangriff gut überstehen.

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