Netiwas? Eine Netiquette hilft, bei der Moderation transparent zu bleiben

Netiwas? Eine Netiquette hilft, bei der Moderation transparent zu bleiben
„ZENSUR!1!!!" Du kennst diesen Vorwurf vielleicht schon. Obwohl ein Kommentar Beleidigungen oder menschenfeindliche Aussagen enthält, fühlt sich der*die Urheber*in angegriffen, wenn er gelöscht wird. Mit klaren Regeln, die Beleidigungen, Verleumdung, menschenfeindliche Aussagen oder persönliche Angriffe ausschließen, hast du eine transparente Grundlage, um solche Kommentare zu löschen und unter Umständen auch die Kommentator*innen zu blockieren. Eine Netiquette hilft, einen respektvollen Umgang zu wahren und fördert transparente Entscheidungen.
Die Netiquette ist eine transparente Grundlage für den Umgang mit problematischen Beiträgen in deiner Kommentarspalte. Was sollte drin stehen? Überlege dir, welche Werte deiner Organisation wichtig sind – ob offline oder online. Formuliere positiv, was erwünscht ist. Erkläre, was nicht erwünscht ist und beschreibe, welche Konsequenzen Verstöße haben können.

Welche Art von Gesprächen und Diskussionen sind erwünscht?
„Wir freuen uns auf angeregte Dialoge und Interaktionen auf unseren Seiten! Ein fairer und respektvoller Ton sorgt für einen angenehmen Austausch für alle. Wir möchten auf diesem Weg eine demokratische und respektvolle Debattenkultur fördern, in der konstruktive und sachliche Kritik jederzeit willkommen ist.”

Was ist nicht erwünscht?
In jedem Fall ausschließen solltest du:
- Spam (wie Gewinnspiele, Werbung, Kettenbriefe)
- Posts ohne Themenbezug
- Beleidigungen und Hate Speech
- Verbreiten von Falschnachrichten und Gerüchten

Welche Konsequenzen haben Verstöße gegen die Netiquette?
- Beiträge werden gelöscht und gegebenenfalls angezeigt
- Beiträge werden beim Netzwerk gemeldet
- Nutzer*innen werden temporär oder dauerhaft blockiert
Beispiel: Die Social-Media-Netiquette der Amadeu Antonio Stiftung. Mehr Tipps und Beispiele findest du im ABC der digitalen Zivilgesellschaft.

Um Einhaltung der Netiquette bitten
„Wir freuen uns auf angeregte und engagierte Diskussionen auf unsere Seite, an denen sich viele Nutzer*innen beteiligen. Wir bitten jedoch um einen respektvollen Umgang untereinander und die Einhaltung der folgenden Regeln [...].”

Den Kommentar verbergen oder löschen
Rechtsextreme, strafbare und diskriminierende Aussagen kannst du verbergen, löschen, melden und ggf. anzeigen. Dass ein Post gelöscht oder verborgen wurde, sehen spätere Betrachter*innen jedoch nicht. Du kannst deine Entscheidung beispielsweise durch einen Post nachvollziehbar machen:
„Hier haben wir einen Kommentar gelöscht, der nicht in Einklang mit den Gesprächsregeln unserer Seite stand. Wir werden auch zukünftig menschenfeindlichen und diskriminierenden Kommentaren einen Riegel vorschieben.“
So ein Kommentar ist gleichzeitig eine Warnung an andere potenzielle Hasskommentator*innen und zeigt der Community, dass deine Seite ihre Gesprächsregeln für einen offenen und wertschätzenden Diskurs durchsetzt. So senkst du gleichzeitig die Hemmschwelle für konstruktive Kommentator*innen.

Im Wiederholungsfall die Person blockieren
Accounts, die mehrfach in eurer Kommentarspalte stören, provozieren oder anderweitig gegen die Gesprächsregeln verstoßen, kannst du verwarnen oder gegebenenfalls blockieren.
Civic.net stärkt die digitale Zivilgesellschaft, die konsequent gegen Hass und Abwertung eintritt. Das Projekt ermutigt Organisationen und einzelne Engagierte der Berliner Zivilgesellschaft, in Sozialen Netzwerken sichtbar zu werden und sich dort aktiv an der Debatte zu beteiligen.