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Fachstelle für politische Bildung und Entschwörung

Fachstelle für politische Bildung und Entschwörung

Gesellschaftlicher Wandel – durch Krisen, politische Instabilität oder soziale Umbrüche – geht häufig mit Unsicherheit und dem Verlust vertrauter Strukturen einher. In solchen Zeiten wächst das Bedürfnis nach Klarheit und Kontrolle. Verschwörungserzählungen greifen dieses Bedürfnis auf, indem sie komplexe Entwicklungen auf einfache Erklärungsmuster zurückführen. Sie beruhen auf einem Weltbild mit klaren Feindbildern. Sie beruhen auf einem Weltbild mit klaren Feindbildern und schreiben bestimmten Gruppen pauschal die Verantwortung für gesellschaftliche Krisen zu, wodurch menschenfeindliche Einstellungen wie Antisemitismus, Rassismus, Antifeminismus oder Queerfeindlichkeit befördert wird. Durch das Festhalten an autoritären Deutungsmustern wird im Extremfall Gewalt gerechtfertigt. 

Verschwörungserzählungen sind daher häufig keine harmlosen Abweichungen vom gesellschaftlichen Konsens oder bloße Gesellschaftskritik, sondern Ausdrucksformen menschenfeindlicher Ideologien mit erheblicher gesellschaftlicher Wirkmacht. Die Auseinandersetzung mit ihnen ist zentral für eine offene und solidarische Gesellschaft.

Wissen stärken, Ideologien erkennen, Handlungsspielräume erweitern

Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Relevanz verschwörungsideologischer Narrative versteht sich die Fachstelle für politische Bildung und Entschwörung als praxisorientierte Schnittstelle zwischen Fachwissen, politischer Bildung und zivilgesellschaftlichem Engagement. Unser Ziel ist es, verschwörungsideologisches Denken in seinen ideologischen, psycho-sozialen und politischen Dimensionen zu analysieren, sichtbar zu machen und wirksam zu bearbeiten.

Durch unsere vielfältigen Angebote unterstützen wir Fachkräfte, Multiplikator*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen dabei, Verschwörungserzählungen zu erkennen, einzuordnen und ihnen differenziert entgegenzutreten – sei es im pädagogischen Alltag, im Gemeinwesen oder im digitalen Raum. Dabei verbinden wir wissenschaftlich fundierte Analysen mit handlungsorientierten Bildungsformaten, Materialien und Beratungsangeboten. Zudem entwickeln wir eigene Bildungsmaterialien und Impulse zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten im Kontext von Verschwörungserzählungen.

 

Aktuelle Veranstaltungen

Workshop

„Das mit dem Klimawandel ist doch alles Panikmache. Die wollen uns nur kontrollieren!“ – Verschwörungserzählungen im Kontext der Klimakrise

In dem zweistündige Online-Workshop des Projektteams Entschwörung lokal erhalten die Teilnehmenden fundiertes Wissen über die Struktur und Funktionsweise von Verschwörungserzählungen im Kontext der Klimakrise. Sie lernen zentrale Akteure und Narrative der Klimawandelleugnung kennen und analysieren sozialpsychologische Mechanismen, die Menschen anfällig für solche Erzählungen machen. Neben theoretischen Einblicken bietet der Workshop praxisnahe Strategien für den Umgang mit Verschwörungsgläubigen.

News

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Neuerscheinung

Antisemitismus und Verschwörungserzählungen erkennen und entkräften

Antisemitismus und Verschwörungserzählungen haben besonders in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheit Konjunktur. Das Entschwörungsquartett ermöglicht eine interaktive Auseinandersetzung mit Verschwörungsnarrativen – sowohl für Menschen mit Vorkenntnissen als auch für jene, die sich erstmals mit Antisemitismus und Verschwörungsdenken befassen.

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Podcast

Podcast #14 Verschwörungsglaube bei Erwachsenen

Vor allem ältere Erwachsene glauben an Verschwörungsideologien und verbreiten diese. Woran liegt das? Welche Funktion haben Verschwörungsideologien und welche psychischen Bedürfnisse erfüllen sie? Welche Herausforderungen stellen sich für eine demokratische Gesellschaft?

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Interview

Eine Welt ohne Widersprüche – Verschwörungserzählungen 20 Jahre nach 9/11

Um die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA kursieren unzählige Verschwörungserzählungen. Über die Bedeutung von 9/11 für das globale Erstarken von Verschwörungserzählungen, Bildungsarbeit mit Menschen über 40 und die Rolle von Geschlecht in Radikalisierungsprozessen sprechen wir mit Ferdinand Backhöfer von der Fachstelle für politische Bildung und Entschwörung der Amadeu Antonio Stiftung in Leipzig.

Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe"

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