Nächstes Jahr jährt sich Anne Franks Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen zum 70. Mal. Das Tagebuch des jüdischen Mädchens, das seine frühe Kindheit in Frankfurt verbrachte, hat die Schrecken des nationalsozialistischen Regimes unter Hitler einem Millionenpublikum verdeutlicht. Trotzdem wird das Andenken an Anne Frank in ihrer Geburtsstadt immer wieder mit Füßen getreten. Zum vorerst letzten Übergriff mutmaßlicher Neonazis kommt es am vergangenen Wochenende an der Bildungsstätte Anne Frank am Dornbusch. Direktor Meron Mendel berichtet, dass der Eingang der Bildungsstätte „vermutlich in der Nacht zum Sonntag“ mit neonazistischen Parolen und Symbolen beschmiert worden sei. Mit einer Fotokamera dokumentiert die Bildungsstätte, dass die Täter auf eine Mauer hinter einer Sitzbank mit roter Farbe die Sprüche „Heil Hitler“ und „Der Russe ist ein Jude“ kritzeln. Auch ein Hakenkreuz in einem Kreis und der szenebekannte Zahlencode „88“ sind zu sehen. Ein weiteres Hakenkreuz hinterlassen die Täter nach Angaben von Meron Mendel auf einem Mülleimer. Der Direktor sagt, dass die Bildungsstätte den Fall bei der Frankfurter Polizei angezeigt habe. „Es ist Konsens in der Frankfurter Zivilgesellschaft, jedem Ansatz von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten“, sagt Mendel und erinnert daran, dass der Vorfall nicht der erste seiner Art war.
Rechtsextremisten beschmieren Hauswand der Bildungsstätte Anne Frank
, Frankfurt am Main
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